Köln. Im Güterverkehrsmarkt zeichnet sich eine Trendwende ab. Nach einem schwachen Jahr 2012 mit Rückgängen bei der Transportleistung in Höhe von 2,2 Prozent soll es dieses Jahr ein leichtes Plus von 0,8 Prozent geben. Für 2014 können sich die Güterverkehrsunternehmen dann auf einen spürbaren Anstieg der Nachfrage einstellen: Dann steigt die Verkehrsleistung in Deutschland kräftig um 2,8 Prozent. Das geht aus der Kurzfristprognose Sommer 2013 hervor, die im Auftrag des Bundesverkehrsministeriums von Intraplan/Ralf Ratzenberger und dem Bundesamt für Güterverkehr erstellt wurde.
Für das geringe Plus in diesem Jahr machen die Experten vor allem die nach wie vor schwächelnde Stahlkonjunktur und den kalten Winter zu Beginn des Jahres verantwortlich, weshalb die Nachfrage im Baugewerbe rückläufig war. Unter diesen Entwicklungen leidet vor allem die Bahn, bei der die Verkehrsleistung 2013 um 1,1 Prozent nochmals rückläufig ist. Bereits 2012 war die Verkehrsleistung gesunken, damals sogar um 2,9 Prozent. Aber auch deutsche LKW müssen im laufenden Jahr mit einem Minus rechnen (- 0,2 Prozent). Hingegen legen ausländische Fahrzeuge weiterhin zu (+ 2,0 Prozent) und gewinnen damit Marktanteile. Insgesamt steht für den Straßengüterverkehr ein Plus von 0,6 Prozent zu Buche. Die Binnenschifffahrt kann ihr Ergebnis sogar um 1,7 Prozent verbessern. Damit setzt sich der Aufholprozess aus dem Vorjahr fort. Denn 2011 hatten die Binnenschiffer ein zweistelliges Minus (- 11,6 Prozent) zu verkraften.
Deutsche LKW verlieren weiter Boden gegenüber den ausländischen LKW
2014 wird dann mit einem spürbaren Anstieg nahezu aller gesamt- und branchenwirtschaftlichen Leitdaten gerechnet, von dem auch der Güterverkehr profitiert. Die Folge: Alle Verkehrsträger erzielen höhere Wachstumsraten als im Vorjahr mit Ausnahme der Binnenschifffahrt: Die legt 2014 mit + 1,2 Prozent nicht ganz so stark zu wie noch 2013 (+ 1,7 Prozent). Der Bahn gelingt zwar die Wende mit einem Plus von 2,7 Prozent. Aber damit bleibt sie unter der Wachstumsrate des Straßengüterverkehrs (+ 3,1 Prozent). Die von der Politik angestrebte Verlagerung von Transporten von der Straße auf der Schiene lässt also weiterhin auf sich warten. Allerdings sieht es auch nicht bei allen Unternehmen im Straßengüterverkehr rosarot aus: Denn während den ausländischen LKW 2014 ein Zuwachs von 5,4 Prozent vorhergesagt wird, müssen sich die deutschen LKW mit einem Plus von 1,7 Prozent zufrieden geben. (cd)