Transporeon, ein Unternehmen von Trimble, hat den „2024 Green Freight Report: Is Transportation on Track?" veröffentlicht. Der Bericht befasst sich mit den Entwicklungen zur Reduktion von Treibhausgasen innerhalb der Straßengüterbranche.
Multimodale Lösungen und CO2-effiziente Prozesse gefragt
Auf Platz 1 der häufigsten Dekarbonisierungsstrategien lag 2023 der Modal Shift, also die Verlagerung vom Lkw auf andere Verkehrsträger (21,8%), so der Bericht. An zweiter und dritter Stelle folgten die Optimierung von Ladungen und Transportrouten (18,2 %) sowie die Zusammenarbeit mit nachhaltigen Transportunternehmen (13,8%). Die Verlader suchen also eindeutig nach multimodalen Lösungen sowie CO2-effizienteren Prozessen und Spediteuren. Um dies umsetzen zu können, werden jedoch Primärdaten benötigt, die von den Transportunternehmen bereitgestellt werden müssten.
Nachhaltigkeit bringt neue Geschäftschancen
Die Daten des Berichts zeigen zudem, dass ein Viertel der befragten Spediteure und mehr als die Hälfte der Verlader die Dekarbonisierung des Straßengüterverkehrs als bedeutende Geschäftsmöglichkeit betrachten. Allerdings: Obwohl 24% der Spediteure die ökologische Nachhaltigkeit als wichtigen oder sehr wichtigen Wettbewerbsvorteil anführen, ist diese Zahl gegenüber 27% im Jahr 2022 gesunken. Dies ist auf Unsicherheiten in Bezug auf globale Konflikte sowie auf die Instabilität des derzeitigen Wirtschaftsklimas zurückzuführen.
Treiber der Dekarbonisierung: Regulierung, Anreize und Quick Wins
Wichtige Triebkräfte der Dekarbonisierung des Güterverkehrs sind:
- Für Spediteure sind gesetzliche Vorschriften nach wie vor wichtige Triebkraft, gefolgt von verschiedenen Formen monetärer Anreize.
- Als Ansporn für die Dekarbonisierung sehen Transportunternehmen insbesondere Kunden, die Prämien zahlen oder längere Verträge anbieten. Aber auch staatliche Subventionen und steuerliche Vorteile schaffen Anreize.
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Sogenannte Quick Wins wie Technologien zur Kraftstoffreduzierung sowie Transportmanagement-Plattformen, die die CO2-Messung und -Reduktion unterstützen, haben zudem unmittelbare positive Auswirkungen auf die Betriebskosten.
Lücke zwischen Absicht und Umsetzung
Vielen Befragten fehlt jedoch eine kohärente Dekarbonisierungsstrategie ‒ und sie messen die Emissionen nicht präzise:
- Nur 16 % der Verlader waren sich sicher, dass ihr Unternehmen Ziele und/oder eine Strategie umsetzt.
- Nur 20 % der Befragten messen die Kohlendioxidemissionen anhand von Primärdaten, und ein erheblicher Anteil (40%) verlässt sich immer noch auf weniger genaue Datenschätzungen.
Zusammenarbeit und Datenaustausch als Schlüssel
Fast die Hälfte (46,8%) der befragten Spediteure gab an, dass sie nicht bereit sind, ihre Primärdaten weiterzugeben, um anderen die Berechnung von CO2-Emissionen zu ermöglichen. Mehr als die Hälfte (53 %) der befragten Verlader gaben zudem an, dass sie ihre Spediteure nicht aktiv in die Dekarbonisierung einbeziehen. Es fehlt an Vertrauen und Kooperationsbereitschaft, sowohl zwischen Verladern und Spediteuren als auch branchenübergreifend.1Serge Schamschula, Head of Ecosystem bei Transporeon, sagt: „Diese Umfrage zeigt, dass die meisten Beteiligten innerhalb der Lieferkette die Zusammenarbeit als zu komplex empfinden. Um die Effizienz zu steigern, sollten möglichst alle Akteure eine nahtlose Zusammenarbeit anstreben, indem sie einen Netzwerkansatz wählen. Darüber hinaus erfordert die Dekarbonisierung Teamarbeit. Eine intelligente Plattform kann zuverlässige Emissionsberechnungen präzisieren und einen vertrauensvollen Umgang mit Daten fördern. Auf diese Weise kann die Zusammenarbeit bei der Dekarbonisierung des Güterverkehrs in Zukunft erheblich erleichtert werden."
Der Bericht wurde in Zusammenarbeit mit Trimble, der KLU Kuehne Logistics University und dem Smart Freight Centre erstellt und basiert auf den Ergebnissen einer globalen Umfrage mit über 700 Befragten, darunter 181 Verlader und 527 Spediteure in Europa und Nordamerika.