Mannheim/Ludwigshafen. Die Landeshäfen in Mannheim und Ludwigshafen werden ihre Zusammenarbeit vertiefen, vorerst aber nicht fusionieren. Das kündigten die zuständigen Staatssekretäre von Rheinland-Pfalz und Baden-Württemberg heute in Mannheim an. Die finanziellen Vorteile einer Fusion seien gegenüber einer verstärkten Kooperation nicht groß genug. Ihren Beschluss begründeten sie unter anderem auch mit einem entsprechenden Gutachten des Fraunhofer Instituts für Materialfluss und Logistik in Dortmund. Allerdings sei eine Fusion zu einem späteren Zeitpunkt weiter möglich. Die beiden Hafengesellschaften wollen nun in sechs Bereichen enger zusammenarbeiten: Etwa beim gemeinsamen Marketing, mit einem stärkeren Austausch von Personal und einer besseren gemeinsamen Nutzung von technischer Ausrüstung. Es werde dabei keine Kündigungen geben, betonte der Mannheimer Hafendirektor Roland Hörner. Eine Fusion hätte im Vergleich zur nun beschlossenen Vertiefung der Zusammenarbeit Einsparungen von 130.000 Euro jährlich bei den Personalkosten gebracht, erläuterte der rheinland-pfälzische Verkehrsstaatssekretär Carsten Kühl (SPD). Gemessen an einem gemeinsamen Umsatz von jährlich rund 20 Millionen Euro sei das ein geringer Betrag. Außerdem müssten vor einer Fusion eine ganze Reihe von Punkten geklärt werden, etwa die Frage, auf welcher Seite des Rheins die fusionierte Hafengesellschaft ihren Sitz hätte - und damit auch Steuern zahlen würde. Der baden-württembergische Finanzstaatssekretär Gundolf Fleischer (CDU) betonte, vor einer Fusion seien „weit schwierigere“ Fragen zu klären als bei einer Kooperation. Kühl und Fleischer sind die Aufsichtsratsvorsitzenden der jeweiligen Hafengesellschaft. Der Mannheimer Hafen erwirtschaftet einen Umsatz von rund 13 Millionen Euro jährlich und beschäftigt etwa 85 Menschen. Für das Pendant in Ludwigshafen arbeiten bei einem Umsatz von rund 7,5 Millionen Euro rund 40 Menschen. (dpa)
Fusion der Häfen Mannheim und Ludwigshafen gescheitert
Rheinland-Pfalz und Baden-Württemberg beschließen engere Zusammenarbeit: Gutachten des Fraunhofer Instituts für Materialfluss und Logistik sieht wenig finanzielle Vorteile einer Fusion