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Fedex-Boss Smith warnt vor Protektionismus

13.03.2014 11:37 Uhr
Fedex-Boss Smith warnt vor Protektionismus
Fedex-Boss Smith: „Skurrile Vorschriften der Zollbehörden“
© Foto: Picture Alliance/epa/Cavanaugh

Frederick Smith hat die steigende Anzahl von staatlich verordneten Handelsbeschränkungen beklagt.

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Los Angeles. In einer vielbeachteten Rede vor den Mitgliedern des World Cargo Symposiums des Luftfahrtverbandes IATA in Los Angeles hat Präsident Frederick Smith von der US-Gesellschaft Fedex Corporation die zunehmenden protektionistischen Hemmnisse im globalen Warenaustausch beklagt. Seit der Finanzkrise 2008/09 habe sich weltweit die Anzahl von staatlich verordneten Handelsbeschränkungen um 23 Prozent erhöht, sagte er. Immer mehr Regierungen würden mit spitzfindigen Verordnungen einheimische Unternehmen vor ausländischer Konkurrenz versuchen zu schützen, meistens jedoch ohne langfristigen Erfolg.

Zwei markante Beispiele nannte der Manager. So habe Argentinien in den vergangenen fünf Jahren 168 staatliche Restriktionen verabschiedet, die den internationalen Warenaustausch mit dem lateinamerikanischen Land deutlich erschwerten. In Russland sei es Fedex während der jüngsten Olympischen Spiele in Sotschi nicht möglich gewesen, von den Sportverbänden die für ihre Athleten bestellten Kissen rechtzeitig zu liefern. „Durch skurrile Vorschriften der dortigen Zollbehörden wäre es zu einem Lieferverzug von sechs Wochen gekommen“, begründete Smith, warum sein Unternehmen den Transportauftrag für die Kissen ablehnen musste.

Durch wachsenden Protektionismus würde der Welthandel stark zurückgeworfen, warnte Smith. So flössen allein der US-Wirtschaft durch die Existenz der Transatlantic Trade and Investment Partnership (TTIP) laut einer Studie des Londoner Center for Economic and Policy Research jährlich 130,5 Milliarden US-Dollar zusätzlich zu. Als Folge der transpazifischen Partnerschaft betrage das Gesamtvolumen für alle beteiligten Seiten sogar 295 Milliarden US-Dollar pro Jahr. Mit Blick auf die Erfahrungen der Vergangenheit sagte er: Liberale Wettbewerbsbedingungen sicherten Arbeitsplätze, erhöhten das Wachstum und kämen allen Beteiligten langfristig zugute, auch und gerade der Transportindustrie.

Für seine Branche zeichnete Smith ein überwiegend positives Bild. Durch die schnelle Zunahme des Online-Handels komme es zu erhöhtem Warenaustausch, wovon speziell die Kurierdienste profitieren würden. Verglichen mit der traditionellen Luftfracht und der Seefracht entfielen auf die Expressdienste gut zwölf Prozent des durch Gütertransporte generierten weltweiten Umsatzes. Dieser prozentuale Anteil steige voraussichtlich weiter und gehe erkennbar zu Lasten der klassischen Luftfracht. Diese leide nach wie vor an Überkapazität, weshalb weitere Frachtflugzeuge aus dem Markt genommen werden sollten, empfahl der Manager. Andernfalls sei ein weiterer Fall der Transportpreise nicht zu stoppen, zumal Airlines immer mehr Passagierflugzeuge mit erheblicher Unterflurkapazität für die Mitnahme von Cargo einsetzen würden.

Angesichts dieser schwierigen Rahmenbedingungen – bedrängt von der Seefracht und den Integrators – stehe speziell die klassische Luftfracht vor enormen Herausforderungen, schlussfolgerte der Gründer von Federal Express auf dem IATA-Kongress. (hs)

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