Giny Boer, die niederländische C&A-Europe-Chefin, kündigte im Interview der „Süddeutschen Zeitung“ an, nach einer Phase der Schließungen wieder neue Läden eröffnen zu wollen. „In Deutschland wird C&A künftig etwa 400 Filialen haben, ob genau 400 oder 410 ist zweitrangig, solange sie am richtigen Standort sind“, sagte sie. Derzeit betreibt der Textilhändler bundesweit demnach 388 Filialen. Zudem sei das Ziel, bei der Beschaffung der Ware flexibler zu werden.
„Wir wollen weniger abhängig von Asien werden“, sagte Boer. Grund dafür ist die Anfälligkeit der Lieferketten. „Wie fragil sie sind, haben wir zuletzt öfter erlebt: in der Pandemie, wegen der Blockade des Suezkanals und jetzt aufgrund der Angriffe am Roten Meer“, sagte die C&A-Chefin. „Um flexibler reagieren zu können, wollen wir künftig unsere Ware aus einer größeren Auswahl von Ländern beziehen.“ Zudem habe C&A sein Sortiment um 30 Prozent verringert.
Erst im November hatte der neue Deutschlandchef Carsten Horn gesagt, C&A wolle in Europa in den nächsten drei Jahren 100 neue Filialen eröffnen. Das Unternehmen bevorzugt vor allem innenstadtnahe Standorte. C&A betrieb Ende vergangenen Jahres 1300 Filialen in 17 Ländern. Das Unternehmen hat nach früheren Angaben bereits zwei Drittel seiner Standorte modernisiert. Es gab aber auch Schließungen: 2023 machten nach Unternehmensangaben 21 Filialen in Europa dicht.