Brüssel. Der Hamburger CDU-Politiker Georg Jarzembowski ist von der EU-Kommission zum Koordinator der europäischen Luftraumblöcke ernannt worden. Seine Aufgabe wird es sein, die Verhandlungen zwischen den europäischen Regierungen voranzutreiben, um den bislang in nationale Lufträume zersplitterten Himmel über Europa in neun Blöcke zusammen zu führen. Am 4. Dezember 2012 sollen diese Luftraumblöcke verwirklicht sein. Sie sind ein Zwischenschritt zu dem einheitlichen europäischen Luftraum, der für die Zukunft anstrebt wird.
Die EU erhofft sich durch diese Maßnahme eine Rationalisierung des Flugverkehrs. In jedem Luftraumblock sollen sich die beteiligten Staaten untereinander absprechen, wie Flugbahnen festgelegt und der Verkehr effizienter geleitet werden können. Laut Angaben der EU-Kommission könnten dadurch bis zu 50 Prozent der heute anfallenden Navigationskosten gespart und die Umweltbelastung um zehn Prozent gesenkt werden. 2,8 Milliarden Euro würden heute durch die Aufsplitterung des europäischen Luftraums in die nationalen Hoheitsgebiete unnötig ausgegeben. Deutschland soll zusammen mit Frankreich, den Niederlanden, Belgien, Luxemburg und der Schweiz den Block "Zentraleuropa" bilden.
Jarzembowski war schon im Juni als Koordinator ausgesucht worden, konnte aber jetzt erst in seine Funktion eingesetzt werden. Zwischen 1991 und 2009 war der studierte Jurist Mitglied des EU-Parlaments und dort verkehrspolitischer Sprecher der bürgerlichen EVP Fraktion. Der 63-Jährige soll die EU-Kommission alle drei Monate über die Fortschritte seiner Arbeit informieren.
Als nächsten Schritt auf dem Weg zu einem einheitlichen europäischen Luftraum will die EU-Kommission bis Ende des Jahres einen Manager ernennen, der sich um methodische Verbesserung, wie zum Beispiel Nutzung von Radiofrequenzen, bei der Organisation des Flugverkehrs in Europa kümmern soll. (kw)