Rostock. Dem Hafen Rostock findet immer mehr Interesse als Ansiedlungsstandort für die Industrie. Darauf hat jetzt Ulrich Bauermeister, Geschäftsführer der Seehafen Rostock GmbH (HERO), vor Journalisten in der Hansestadt hingewiesen. Als standortentscheidend erweise sich neben der Verfügbarkeit der entsprechenden, erschlossenen Flächen am seeschifftiefen Wasser auch der Umstand, dass der Hafen sehr gut erreichbar ist, und zwar landeinwärts wie seewärts. Bauermeister nannte beispielhaft die Ansiedlungsentscheidung der Erndtebrücker Eisenwerke (EEW) für ein Großröhrenwerk. So könnten die für die Röhrenfertigung benötigten Rohmaterialien, allen voran Stahl, günstig herangeführt und die großvolumigen und schweren Fertigerzeugnisse über See problemlos und zudem kostengünstig abgeführt werden. Im Frühjahr 2008 will EEW die Fertigung aufnehmen. Die landseitigen Verkehrsanbindungen des Hafens bezeichnete Bauermeister als ausgezeichnet. Hinsichtlich der Langfristentwicklung arbeitet die HERO derzeit an einem Masterplan Hafenentwicklung 2020. Eine andere Erfolgsgeschichte auf dem Gebiet der Industrieansiedlung stellt für Bauermeister das Kranwerk von Liebherr dar, das so gut ausgelastet ist, dass inzwischen über eine Erweiterung nachgedacht wird. Für zusätzliche Tonnen und auch Arbeitsplätze – und damit eine Erhöhung der sogenannten Loco-Quote für den Seehafen Rostock – wird nach Überzeugung Bauermeisters auch die geplante Anlage der Firma Biopetrol sorgen. Der Universalhafen Rostock erweise sich für die erstarkende ostdeutsche Wirtschaft – vor allem im Export - als attraktiver Verkehrsknotenpunkt. Bauermeister wörtlich: „Wir sind in den neuen Bundesländern als Hafen gut im Rennen.“ Auch in der Logistik-Branche rückt Rostock in den Fokus. So interessiert sich die Fiege-Gruppe für eine hafennahe Ansiedlung mit einem Logistik-Zentrum. Doch stehe man hier erst am Anfang der Entwicklung. Dem wachsenden Interesse an Rostock trägt die HERO auch dadurch Rechnung, dass sie weiter intensiv investiert. Allein im laufenden Jahr sind rund 16 Millionen Euro vorgesehen. Hinter dem Hafen liegt ein erfolgreiches 1.Halbjahr. Der Umschlag legte um acht Prozent auf 14,1 Millionen Tonnen – brutto – zu. Als reine Netto-Tonnage – also ohne das Gewicht der Transportbehältnisse – fielen 10,3 Millionen Tonnen an. Trotz des ausgeprägten Universalhafen-Charakters Rostock spielt der Fähr- und Ro/Ro-Verkehr die mit Abstand größte Rolle beim Seegüterverkehr. Sein Beitrag zum Gesamtumschlag beträgt inzwischen rund 62 Prozent. In der aktuellen Umschlagbilanz trägt dieser Zweig mit 8,2 Millionen Tonnen (plus neun Prozent) zum Gesamtergebnis bei. Das Umschlagaufkommen an Stück- und Massengütern belief sich im 1.Halbjahr auf 4,95 Millionen Tonmnen. Bauermeister: „Rostock untermauert damit seine führende Position als universeller Umschlagplatz an der deutschen Ostseeküste.“ (eha)
Erfolgreiche Industrieansiedlungen stärken Hafen Rostock

Ostseehafen mit acht Prozent Umschlagplus im ersten Halbjahr: Ro/Ro-Verkehre legen überproportional zu