Münster/Vaduz. In der Kalenderwoche 8 hätten fast alle der rund 1300 Lizenznehmer der EPAL Post von einer anonymen Stiftung aus Liechtenstein mit dem Namen „World Pallet Establishment“ erhalten, heißt es in der am Mittwoch herausgegebenen, gemeinsamen Pressemitteilung von EPAL und GPAL (Gütegemeinschaft Paletten). Die Lizenznehmer sollten demnach einen Markenlizenzvertrag unterschreiben, der ihnen das Recht gibt, für eine Jahresgebühr von 15.000 Schweizer Franken eine Palette mit den Abmessungen 800 mal 1200 Millimeter herzustellen oder diese für eine Jahresgebühr von 1000 Franken zu reparieren. Diese Palette ist laut EPAL nahezu baugleich mit einer Europalette, und die kleinen Abweichungen zur Originalnorm der Europalette seien für Laien nicht zu erkennen. Nachdem diese „World“-Palette mittlerweile auch den Verwendern von Europaletten direkt zum Kauf angeboten worden sei, sei eine Verunsicherung unter den Poolteilnehmern festzustellen. Die EPAL und die GPAL betonen daher, dass „World“-Paletten keine Europaletten und im Europalettenpool nicht tauschbar seien. Da es für „World“-Paletten keine Tauschkriterien gebe, seien diese de facto wie Einwegpaletten zu betrachten. Zudem seien „World“-Paletten nicht qualitätsgesichert. Der lapidare Hinweis auf eine Zertifizierung der möglichen Lizenznehmer auf Grundlage der ISO 9001:2000 habe mit einer neutralen und kontinuierlichen Qualitätssicherung, wie es in der EPAL Standard sei, nichts zu tun. „Es ist keine neutrale Überwachungsstelle eingerichtet, die die Qualität überwacht“, ließen EPAL und GPAL verlauten. Stiftung weist Vorwürfe zurück In einer Stellungnahme zu den Vorwürfen von EPAL und GPAL, die die Stiftung World Pallet Establishment auf Anfrage von LOGISTIK inside gab, heißt es hingegen: „Wir, die World Pallet Est., haben zu keinem Zeitpunkt behauptet, die neue World-Palette sei eine Tauschpalette des Europalettenpools.“ Die Kennzeichnung der World-Palette habe keine Ähnlichkeit mit der EUR-Palette, „im Gegenteil der linke beziehungsweise Mittelklotz heben sich deutlich ab“. Selbst das World-Zeichen sei von weitem, sehr leicht, vom EUR-Zeichen zu unterscheiden. Die Anordnung der Zahlenkombination sei ebenfalls anders.
EPAL warnt vor neuer „World“-Palette – Kontrahent widerspricht Vorwürfen
Die European Pallet Association (EPAL) warnt in einer kürzlich verbreiteten Mitteilung vor einem mutmaßlichen Trittbrettfahrer. Die kritisierte Liechtensteiner Stiftung World Pallet Establishment weist die Vorwürfe zurück.