Hamburg. Der Hamburger Hafen und die den Hafen mit Großcontainerschiffen anlaufenden Reeder benötigen eine Fahrrinnenanpassung der Elbe um einen vollen Meter. Das stellte Klaus Meves, Sprecher der Geschäftsführung der Reederei Hamburg Süd, auf der Jahrespressekonferenz des Unternehmens in der Hansestadt klar. Der Reederei-Chef bezog damit Stellung zu einem Bericht in der Montagausgabe des „Hamburger Abendblattes“. Dem Beitrag zufolge soll bei den aktuellen Verhandlungen zwischen der CDU und der GAL (Grün Alternative Liste) über die Bildung eines Schwarz-Grünen Senats ein Kompromiss beim strittigen Thema „Elbvertiefung“ auf dem Tisch liegen. Dieser Interessenausgleich sieht vor, dass die Fahrrinne nicht um einen Meter, sondern nur um einen halben Meter vertieft wird. Das Blatt berichtet, dass dieser Vorschlag aus der Feder des ehemaligen Referatsleiters im niedersächsischen Umweltministerium, Walter Feldt, stammt. Während die CDU die Elbvertiefung bislang für unverzichtbar erklärt hat, lehnten die Grünen diese Maßnahme ab. Für Norman Zurke, Geschäftsführer beim Unternehmensverband Hafen Hamburg (UVHH), ist der so genannten Kompromissvorschlag etwas, „was jeglicher sachlicher Grundlage entbehrt“. Zurke wörtlich: „Dieser geforderte Meter mehr ist nicht aus der Luft gegriffen.“ Vielmehr trage er der klaren Entwicklung zu immer größeren Containerschiffen mit Stellplatzkapazitäten von jenseits der 10.000 Standardcontainern (TEU) und dem damit verbundenen größeren Tiefgang Rechnung. Nach Berechnungen der Deutschen Bank waren Ende 2007 weltweit mehr als 160 Schiffe mit einer Stellplatzkapazität von 10.000 TEU und größer in Auftrag. Nach den bisherigen Plänen soll die Fahrrinne so angepasst werden, dass Frachter den Elbe-Hafen künftig tidenunabhängig mit 13,50 Metern statt bislang 12,50 Metern ansteuern können. Unter Berücksichtigung der Tide könnten dann Schiffe mit 14,50 Meter Hamburg erreichen beziehungsweise verlassen. Die Elbvertiefung soll rund 330 Millionen Euro kosten. (eha)
Elbvertiefung: Fahrrinnenanpassung um einen Meter gefordert

Angeblich liegt ein Kompromissvorschlag bei den Verhandlungen um die Bildung eines Schwarz-Grünen Senats auf dem Tisch, Hamburgs Hafenwirtschaft schlägt dagegen Alarm