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E-Commerce: Vorsichtige Trendwende in Sicht

26.01.2024 11:13 Uhr | Lesezeit: 3 min
KEP-Studie 2022 Pakete
Weniger KEP-Umsätze: Die E-Commerce-Flaute traf im Jahr 2023 auch die KEP-Branche
© Foto: onurdongel/iStock

2023 gab es im E-Commerce kräftige Umsatzeinbußen, wie die Zahlen des Bundesverband E-Commerce und Versandhandel Deutschland (BVEH) zeigen. Wann es laut dem Branchenverband wieder aufwärts geht.

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Steht im E-Commerce nach den starken Umsatzeinbußen in 2023 in diesem Jahr wieder Wachstum an? Dazu lud der Bundesverband E-Commerce und Versandhandel Deutschland (BVEH) in Berlin am Donnerstag zum Pressegespräch – mit interessanten Erkenntnissen. Unumwunden räumte da BVEH-Hauptgeschäftsführer Christoph Wenk-Fischer ein: „Das vergangene Jahr war schwierig.“

So hat sich die sinkende Ausgabenbereitschaft der Endverbraucher hierzulande auch in der Entwicklung des E-Commerce niedergeschlagen. Konkret fiel der Bruttoumsatz mit Waren im deutschen E-Commerce im Gesamtjahr 2023 um 11,8 Prozent auf 79,7 Milliarden Euro und damit erstmalig zweistellig. Das ergab die repräsentative Verbraucherbefragung des BVEH. Zum Vergleich: 2022 war der Bruttoumsatz in diesem Bereich noch bei 90,4 Milliarden Euro gelegen. Insbesondere Warengruppen wie Bekleidung und Unterhaltungsartikel waren demnach in 2023 von der Konsumzurückhaltung besonders stark getroffen. Abgeschwächt habe sich in 2023 auch, heißt es, der Erholungstrend bei digitalen Dienstleistungen wie Urlaubsbuchungen oder Konzertticketverkäufen, die nur noch um 12,7 Prozent auf 12,7 Milliarden Euro zulegen konnten (Vorjahr: + 39,9 Prozent auf 11,25 Milliarden Euro).

Rückgänge treffen sämtliche Versendertypen

Für die Breite der Händler wird das Jahr 2023 dennoch als einschneidend in Erinnerung bleiben. Am stabilsten konnten laut dem BVEH noch die D2C-Vertriebe (Hersteller-Versender) ihr Wachstum in der langfristigen Betrachtung halten. Zwar gingen die Umsätze vergangenes Jahr zwar um 11,1 Prozent zurück, liegen aktuell aber 62 Prozent über dem Wert vor Ausbruch der Pandemie im Jahr 2019. Marktplätze (- 8,5 Prozent) und Online-Händler (- 14,7 Prozent) blieben im Jahr 2023 ebenfalls deutlich unter dem Vorjahresergebnis, aber immerhin noch 19,0 Prozent beziehungsweise 7,0 Prozent über ihrem Vor-Corona-Wert. Am deutlichsten fielen die Umsatzrückgänge im Multichannel-Handel aus (- 18,1 Prozent). Bei ihnen machte sich bemerkbar, dass die Kunden wieder vermehrt stationäre Anlaufstellen nutzten.

Prognose: Ende des Abwärtstrends

Hoffnung macht dem BVEH: E-Commerce ist mittlerweile allen Altersgruppen verankert, und die die Zufriedenheit der Kunden mit den Leistungen ungebrochen groß. Außerdem sank der Umsatz im E-Commerce im vierten Quartal 2023 seit Frühsommer 2022 „nurmehr“ einstellig um 7,1 Prozent, der Rückgang fiel also weniger stark aus als in den Quartalen zuvor. „Wir erwarten, dass die Talsohle im deutschen E-Commerce im Laufe des Jahres erreicht wird“, zeigte sich Gero Furchheim ,Präsident des BVEH und Sprecher des Vorstands der Cairo AG, zuversichtlich. Allerdings werden in diesem Jahr die Bäume nicht in den Himmel wachsen: Gerade einmal ein nominales Umsatzwachstum im Gesamtmarkt von 2,0 Prozent für das Gesamtjahr 2024 erwarten der BVEH und das EHI Retail Institute in ihrer gemeinsamen Einschätzung.  

Folgt nach dem E-Commerce der Re-Commerce?

Für KEP-, Stückgut- und Logistikunternehmen interessant ist auch: der Trend im E-Commerce geht laut einer repräsentative Verbraucherbefragung des BVEH Richtung „Re-Commerce“. Sprich: die Bereitschaft, günstigere aber gut erhaltene Gebrauchtwaren zu kaufen, ist bei Jüngeren und Familien inzwischen deutlich ausgeprägt, zumal der E-Commerce den besten Zugang zu einem breiten Angebot verschiedener Re-Commerce-Anbieter ermöglicht. Unter den 19-bis-29-Jährigen gaben 18,4 Prozent der Befragten an, „häufiger“ und 31,9 Prozent „gelegentlich“ gebrauchte Produkte im Internet zu bestellen. Eine ähnliche Akzeptanz zeigen auch die 30-bis-39-Jährigen, bei denen dies 11,7 Prozent beziehungsweise 40,1 Prozent der Befragten angaben.

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