Vom kommenden Jahr an will das Werk Stade seine Lkw-Transporte um bis zu 200.000 Tonnen (43 Prozent des gesamten Straßenvolumens pro Jahr) reduzieren und den Anteil von Short-Sea-Verkehren am Modal Split deutlich erhöhen. Der Bau eines Containerhafens soll bis 2005 realisiert werden, teilt das Unternehmen mit. Das Unternehmen reagiere damit auf deutlich wachsende Produktionsmengen am Standort Stade und die prognostizierte Entwicklung des Straßengüterverkehrs in Europa. "Der Punkt zu handeln und über alternative Verkehrskonzepte nachzudenken, war für uns schon lange vor Beginn der Maut-Diskussion erreicht", kommentiert Dow Logistik-Chef Ernst Ryll den Schritt auf die Wasserstraße. In Zusammenarbeit mit dem Short-Sea-Shipping-Promotion-Center Deutschland wurden die Zahlen des Standorts ermittelt und das Verlagerungspotenzial geprüft. Ergebnis: Etwa 100.000 Tonnen können sofort auf die Wasserstraße verlagert, die andere Hälfte intermodal (Straße/Schiene) transportiert werden. Die Voraussetzungen zur Transportverlagerung aufs Wasser liegen für Dow direkt vor der Tür, auf der Elbe. Zwei Hafenareale, die an das Firmengelände angrenzen, stehen für den Bau eines Containerterminals zur Diskussion: der bislang hauptsächlich von Tankschiffen genutzte Industriehafen Bützfleth und der im Eigentum des Bundes liegende Schwingehafen. "Die Gespräche mit den beteiligten Parteien sind bereits weit fortgeschritten", sagt Ryll: "2005 werden wir hier den ersten Container verladen."
Dow geht aufs Wasser
Das Chemieunternehmen Dow Chemical, Deutschland, forciert die europaweite Versorgung seiner Kunden über die Wasserstraße.