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Deutsche Bank: Wirtschaftskrise trifft auch die Logistikbranche

06.10.2008 08:50 Uhr
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DB-Research-Analyst Eric Heymann (li.) und Olaf Meuser, Geschäftsleitung der Deutschen Bank in Hamburg (Foto: Rainer Barck)
© Foto: LI/Barck

Eine aktuelle Studie der Deutschen Bank zeigt, dass das Wachstum in der Logistikbranche einbrechen wird. Hohe Innsolvenzquote prognostiziert. Wachstumstreiber soll die Kontraktlogistik bleiben

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Hamburg. Die Logistikbranche bleibt von der aktuellen Konjunkturschwäche, den Veränderungen der globalen Warenströme und den Auswirkungen der Finanzkrise nicht verschont. Zu diesen Ergebnissen kommt die aktuelle StudieLogistik in Deutschland – Wachstumsbranche in turbulenten Zeiten“ der Deutschen Bank (DB) Research, Frankfurt, die am heutigen Donnerstag in Hamburg vorgestellt wurde. Danach wird die globale Konjunkturschwäche mindestens bis 2010 anhalten. Weniger Produktion und Handel werden das Wachstum der Logistik in den kommenden Jahren auf jährliche Steigerungsraten von zwei bis drei Prozent drücken. Bis Mitte des nächsten Jahrzehnts kann die Logistik-Branche mit einem nominalen Umsatzwachstum von durchschnittlich fünf Prozent pro Jahr rechnen. Die Insolvenzquote im Logistik-Sektor wird in Deutschland rund doppelt so hoch liegen wie der Durchschnitt aller anderen Branchen. „Insolvenzen, Firmenübernahmen und Kooperationen bleiben für die Branche charakteristisch“, so DB-Research-Analyst Eric Heymann. Langfristiger Wachstumstreiber wird die Kontraktlogistik sein. Die Sparte könne bis 2015 Umsatzzuwächse von bis zu zehn Prozent pro Jahr verbuchen, sagtt Eric Heymann. „Der erforderliche Wandel vom Frachtführer zum Kontraktlogistiker ist allerdings nicht einfach. Es sind finanzielle Kapazitäten, Management-Knowhow und eine internationale Ausrichtung erforderlich.“ Kleine und mittelständische Unternehmen (KMU), denen sich Chancen als Subunternehmer oder Nischenanbieter böten, könnten in dem Segment Kontraktlogistik in Kooperationen erfolgreich agieren. Bei den weltweiten Transporten wird das Problem der Überkapazitäten wieder in den Vordergrund rücken. Der verfügbare Laderaum wird die Margen senken. Die Warenströme im pazifischen Raum werden an Bedeutung zunehmen. Zudem werden sich die Folgen der gegenwärtigen Finanzkrise auf die Kapitalbeschaffung der Unternehmen auswirken. Finanzierung wird teurer und schwieriger. „Die Fähigkeit der Banken, Kredite an KMU zu vergeben, ist in Deutschland nicht gefährdet“, erklärt Olaf Meuser, in der Geschäftsleitung der Deutschen Bank Hamburg verantwortlich für das Firmenkundengeschäft. „Die höheren Finanzierungskosten werden sich jedoch auf die Gewinn-und-Verlust-Rechnungen sowie die Ertragskraft der Unternehmen auswirken.“ Die Bedingungen für die Vergabe werden sich künftig stärker an der Verfassung eines Unternehmens, an Management, Erträgen und der Funktion in der Wertschöpfungskette, orientieren. Gleichwohl sehen die Analysten von DB Research kein Ende der Globalisierung. „Die Logistik wird kurzfristig schwierige Zeiten durchmachen, aber mittel- und langfristig bleiben die Wachstumstrends intakt“, resümiert Heymann. „Insbesondere der Trend zu umfassenden Logistik-Angeboten aus einer Hand setzt sich fort und trägt zur Konsolidierung bei.“ (rb/ak)

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