Karten neu gemischt: DSVs Schenker-Übernahme und die Zukunft der deutschen Stückgutkooperationen

Der DSV-Schenker-Deal wirft seine Schatten voraus. Im deutschen Stückgutmarkt gärt es. Selbst namhafte Speditionsverbünde bangen, weil langjährige Partner herauszubrechen drohen. Wohin das Ganze führt.
Wirtschaftsprüfer und Investment-Banker sind gewöhnlich spröde Menschen, an Zahlen orientiert und analytisch. Jens Lund, seit 2024 CEO von DSV, macht da keine Ausnahme. Am 30. April 2025 zeigte sich der 59-jährige Däne fast euphorisch, als er das Closing der DB-Logistiktochter Schenker verkündete. "Es ist ein Meilenstein in der Geschichte von DSV."
Was für eine Untertreibung: Es ist die größte Transaktion der Geschichte der Logistikbranche. Satte 14,3 Milliarden Euro haben die Dänen für Schenker bezahlt. Ein Deal, durch den sich der Konzern größenmäßig fast verdoppelt. Mit einem Gesamtumsatz von umgerechnet rund 41,55 Milliarden Euro und 160.000 Mitarbeitern in 90 Ländern gehört die einstige dänische Provinzspedition nun zur Top-5-Liga im weltweiten Transport- und Logistikmarkt - neben UPS, FedEx, DHL und Maersk - vorausgesetzt der Umsatz bleibt nach dem Merger stabil. Gar nicht zu…