Berlin. Die Bundesregierung hat das Ziel bekräftigt, einen „erheblichen Anteil" des Güterverkehrs auf Schiene und Wasserstraße zu verlagern. Dies geht aus dem Umweltbericht hervor, der gestern vom Kabinett beschlossen worden ist. Darin heißt es zur Begründung, eine besondere Herausforderung liege in der Bewältigung wachsender Verkehrsmengen und deren Folgen für Umwelt und Gesundheit. Zwischen 1991 und 2008 habe sich die Verkehrsleistung im Güterverkehr in Deutschland um 67 Prozent, im Personenverkehr um 25 Prozent erhöht. Eine Verlagerung auf umweltfreundliche Verkehrsträger sei deshalb zwingend.
In dem 232 Seiten starken Bericht wird die „Grüne Logistik" hervorgehoben, die Antworten auf die Frage suche, wie sich Güterverkehrswachstum und Klimaverträglichkeit verbinden lassen. „Bei vielen Unternehmen hat die Umwelt- und Klimabilanz des Transports einen hohen Stellenwert und ihre Bedeutung wird weiter zunehmen", wird das Güterkraftverkehrsgewerbe gelobt.
Das Bündnis Allianz pro Schiene begrüßte das im Umweltbericht genannte Ziel, den Schienenverkehrsanteil auf bis zu 25 Prozent zu steigern. „Damit formuliert der Umweltbericht für den Verkehrssektor anspruchsvollere Ziele als der Koalitionsvertrag und erst recht als der Aktionsplan Güterverkehr und Logistik", kommentierte Geschäftsführer Dirk Flege den Kabinettsbeschluss. „Die straßenlastige Grundhaltung des Aktionsplans ist im Kabinett klar ausgebremst worden". (jök)