Auf der Suche nach verloren geglaubten Werten widmet sich Ulrich Wickerts „Buch der Tugenden“ den großen Fragen der Menschheit. „Hinter der Tugend versteckt sich, so sehen es viele, ein drohender Zeigefinger, weswegen man nicht zu tun wagt, was man heimlich gern täte“, behauptet Ulrich Wickert in der Einleitung seines umfangreichen Sammelwerks über Ethik und Moral. Für den Herausgeber sind diese Begriffe hingegen moderner denn je, bestimmen sie doch, was in einer Gesellschaft als gut oder als böse angesehen wird. Und so versteht Wickert seine persönliche Auswahl von Textausschnitten aus Philosophie, Literatur, Recht, Soziologie und Politik vor allem als Orientierungshilfe, als eine Reaktion auf den Werteverlust des Medienzeitalters. Im „Buch der Tugenden“ vereint der frühere Nachrichtenmoderator moralische und ethische Ansichten namhafter Dichter und Denker von Aristoteles über Johann Wolfgang Goethe bis Max Weber. In Essay-, Prosa- oder Gedichtform befassen sich die Autoren mit wichtigen menschlichen Verhaltensmaßstäben. Dabei erklärt Wickert dem Leser, warum diese Werte auch heutzutage noch funktionieren. „Jede Generation muss selbst definieren, was sie unter Gerechtigkeit, Mut, Solidarität, Toleranz, Wahrhaftigkeit versteht – und genau das versucht dieses Buch“, betont der Journalist. (ag) Ulrich Wickert, Buch der Tugenden. Große Texte der Menschheit – für uns heute ausgewählt. überarbeitete und aktualisierte Neuausgabe, Piper Verlag, München 2009, 615 Seiten, 24,95 Euro, ISBN 978-3-492-0-5267-2
Buch der Woche: Das Buch der Tugenden

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