Für Lkw-Fahrer sollte eine EU-einheitliche Promillegrenze von 0,2 eingeführt werden. Auch Bus- und Motorradfahrer sowie Führerschein-Neulinge müssten in diese strenge Regelung einbezogen werden, bei der schon ein Bier zu viel sein kann. Wie die Verkehrs-Rundschau meldete, soll für die anderen Kfz-Lenker ein 0,5-Limit gelten. Das will die EU-Kommission mit einer unverbindlichen "Empfehlung" erreichen, wie sie in einer Presseerklärung am 18. Januar in Brüssel mitteilte. Am selben Tag begrüßte das Europäische Parlament in Straßburg diese Absicht, sprach sich aber für gesetzliche Zwänge aus. Der Sprecher der EU-Verkehrskommissarin, Gilles Gantelet, konterte mit dem Argument, dass der Richtlinienvorschlag von 1988 im EU-Ministerrat nach wie vor keine Chance habe. In der EU gilt nur noch in Großbritannien, Irland, Italien und Luxemburg ein 0,8-Maximum. Laut EU-Kommission reißen jährlich 6500 betrunkene Fahrer auf EU-Straßen 3500 Menschen mit in den Tod. Bei einem Viertel aller tödlichen Unfälle sei Alkohol im Spiel. Das EU-Parlament kritisierte auch die Lenk- und Ruhezeitenverordnung, die den Fahrern keine "annehmbaren" Arbeitsbedingungen gewähre. Es befürwortete Tempobegrenzer für leichte Lkw über 3,5 Tonnen sowie einen EU-Strafpunktekatalog und ein EU-weites Handy-Verbot für alle Kfz-Lenker während der Fahrt, sofern nicht Freisprecheinrichtungen benutzt würden. (vr/dw)
Brüssel empfiehlt 0,2 Promille-Grenze für Lkw-Lenker
Für Autofahrer soll EU-weit die 0,5 Promillegrenze gelten