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Brückensperrung A1: Lange Umwege für Unternehmen

06.02.2013 11:31 Uhr
Rheinbrücke Leverkusen A1
Seit Ende November ist die Rheinbrücke bei Leverkusen für Laster gesperrt
© Foto: dapd Sascha Schuermann

Der Verband Verkehrswirtschaft und Logistik Nordrhein-Westfalen hat seine Mitglieder zu den Auswirkungen der Brückensperrung auf der A1 bei Leverkusen befragt.

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Düsseldorf. Seit Ende November ist die Rheinbrücke der A1 bei Leverkusen für LKW über 3,5 Tonnen gesperrt. Das beeinträchtigt spürbar die Transport- und Logistikunternehmen in der Region, zeigt eine Umfrage des Verbandes Verkehrswirtschaft und Logistik Nordrhein-Westfalen (VVWL). Der Verband hatte 450 Mitgliedsunternehmen angeschrieben und nach den Auswirkungen der Brückensperrung bei Leverkusen und andere Einschränkungen des Schwerverkehrs befragt.

Die Antworten sind deutlich: Rund zwei Drittel empfinden die Belastung durch die Brückensperrung als stark, ein Drittel als spürbar. Fast alle Unternehmen nannten die Sperrung der Leverkusener Brücke dabei als besonders hinderlich, zwei Drittel nannten außerdem die Zoobrücke, dicht gefolgt von der Mülheimer Brücke. Die Mühlheimer Brücke in Köln ist seit Januar für LKW über 30 Tonnen gesperrt, die Zoobrücke bereits seit Oktober 2010. Im Schnitt sind 44 Prozent der LKW-Touren bei den Transportunternehmen betroffen. In Extremfällen müssen sogar 90 Prozent der Touren umdisponiert werden. Durchschnittlich gehen den Unternehmen durch Umwege 39 Minuten verloren. Die Länge der Umwege beträgt gemittelt 29 Kilometer und reicht je nach Ziel einer Tour von 15 bis 65 Kilometer.

„Es ist nicht nur die Rheinbrücke auf der A1, die den Unternehmern Probleme bereitet. Zoobrücke und Mülheimer Brücke sind für größere LKW gesperrt, was dazu führt, dass auch unbeschränkte Brücken wie die Rodenkirchener Brücke durch die Ausweichverkehre sehr unattraktiv werden“, sagt VVWL-Hauptgeschäftsführer Christoph Kösters.

Monatliche Mehrkosten von 12.000 Euro

Welche Auswirkungen die Brückensperrung auf das Tagesgeschäft hat und welche Kosten damit verbunden sind, hat Helmut Schmitz einmal für sein Unternehmen überschlagen. Der Geschäftsführer der Spedition Husch-Transporte geht davon aus, dass etwa ein Drittel seiner Touren betroffen ist. Das Unternehmen sitzt in Pulheim im nordwestlichen Speckgürtel von Köln und fährt mit 21 LKW hauptsächlich Komplettladungen für verschiedene Industrieunternehmen. Vor allem für Fahrten Richtung Nordosten müssen die Fahrzeuge durchschnittlich 25 Kilometer Umweg in Kauf nehmen weil die direkte Rheinquerung über die Brücke bei Leverkusen nicht mehr möglich ist. Die LKW fahren stattdessen erst ein Stück Richtung Norden und überqueren dann den Rhein bei Düsseldorf. Insgesamt fallen im Monat für die festen Touren 5400 Kilometer mehr an. Das bedeutet zusätzlichen Dieselverbrauch, zusätzliche Mautkosten und nicht zuletzt höhere Personalkosten. Allein der Mehrverbrauch an Kraftstoff beläuft sich monatlich auf 2000 Euro. Hinzu kommt, dass der Unternehmer wegen der längeren Arbeitszeit seiner Fahrer so manchen kurzfristigen Auftrag im Nahverkehr nicht mehr abfahren kann weil das Fahrzeug unterwegs ist oder der Fahrer am Lenkzeitlimit. Alles in allem, so rechnet Schmitz vor, summieren sich die einzelnen Posten auf über 6000 Euro pro Monat. Die Rückfahrten sind in dieser Zahl noch gar nicht berücksichtigt, so dass Schmitz insgesamt von 12.000 Euro zusätzlichen Kosten aufgrund der anfallenden Umwege ausgeht. „Auf diesen Mehrkosten bleiben wir sitzen“, sagt Schmitz. Keiner seiner Kunden wäre bereit, sich an dem Mehraufwand zu beteiligen. (diwi)

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