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BMVBS-Studie: Zwei Milliarden Euro für KV-Terminals

29.11.2012 16:51 Uhr
BMVBS-Studie: Zwei Milliarden Euro für KV-Terminals
Präsentieren KV-Studie (vl): Logistikkoordinator Andreas Scheuer, Marian Gaidzik (Hacon) und Rainer Mertel (KombiConsult)
© Foto: VerkehrsRundschau/Andre Kranke

Eine Studie im Auftrag des Verkehrsministeriums beziffert den Investitionsbedarf in die Umschlagterminals des Kombinierten Verkehrs bis 2025 mit rund zwei Milliarden Euro. Streit zwischen Verkehrs- und Umweltministerium.

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Berlin. Der Investitionsbedarf für die Umschlagterminals des Kombinierten Verkehrs Straße-Schiene-Wasser beträgt für die kommenden dreizehn Jahre rund zwei Milliarden Euro. Nur so könnten die Terminals das prognostizierte Verkehrswachstum bewältigen. Zu diesem Ergebnis kommt eine aktuelle Studie, die im Auftrag des Bundesverkehrsministeriums erstellt wurde und heute im Rahmen der 3. Netzwerkkonferenz im Berliner Ministerium vorgestellt wurde. Die Gutachter von KombiConsult und Hacon beziffern die benötigten Finanzmittel zum Ausbau der deutschen Hinterlandterminals mit 1,75 Milliarden Euro. Davon entfallen 1,42 Milliarden Euro auf Terminals im Schiene-Straße-Verkehr und 0,33 Milliarden Euro auf den Bereich Binnenschiff-Straße. Bei dieser Kostenprognose, so Hacon-Gutachter Marian Gaidzik, seien aber nicht die bei künftigen Neubauten neu zu berücksichtigenden Lärm- und Gewässerschutzmaßnahmen einkalkuliert. „Hier können schnell noch mal 20 bis 30 Prozent dazu kommen“, so Gaidzik. Damit ergebe sich ein Investitionsvolumen von rund zwei Milliarden Euro bis zum Jahr 2025, wovon durch die staatliche Terminalförderung etwa 60 Prozent auf den Bund und 40 Prozent auf private Investoren entfallen. Der Bund stellt im Haushalt 2013 für den KV-Ausbau Mittel in Höhe von knapp 93 Millionen Euro zur Verfügung.

Bei den Terminals im Umschlag Binnenwasserstraße-Straße sollten laut Studie bis 2025 die Kapazitäten von heute rund 2,2 Millionen auf 3,6 Millionen Ladeeinheiten ausgebaut werden. Notwendig sei der Ausbau dabei fast ausschließlich an den Terminals im Rhein- sowie im Main- und Neckar-Gebiet.

Kapazitätswachstum von 70 Prozent

Im Kombinierter Verkehr Schiene-Straße müssen die Umschlagkapazitäten an den rund 120 Terminals von derzeit 9,3 Millionen Ladeeinheiten aufgrund des Transportwachstums bis zum Jahr 2025 um rund 70 Prozent auf rund 16,1 Millionen Ladeeinheiten steigen. Hinzu komme laut den Gutachtern ein zusätzlicher Ausbaubedarf an Umschlagkapazität für so genannte Gateway- und Hub-Verkehre in Höhe von zirka 0,75 Millionen Ladeeinheiten. Zu diesen Hubs zählen Hacon und KombiConsult zehn Standorte in Deutschland, darunter die Großräume Ruhr, München, Hannover und Hamburg.

Auf Basis der Studienergebnisse will das Bundesverkehrsministerium insgesamt 53 Standorträume für den Kombinierten Verkehr Straße-Schiene-Binnenwasserstraße bilden. „Ziel ist es, die Terminalförderung des Bundes mit Blick auf die effiziente Vernetzung dieser Standorträume weiterzuentwickeln“, so Andreas Scheuer (CSU), Koordinator der Bundesregierung für Güterverkehr und Logistik.

Streit zwischen Umwelt- und Verkehrsministerium

Sorge bereitet vielen Terminalbetreibern ein Entwurf des Bundesumweltministeriums zur Neufassung der Verordnung zum Umgang mit wassergefährdenden Stoffen (VAUwS). Demnach müssten viele KV-Terminals und Seehäfen in ihre Abstellplätze für die Umschlagbehälter investieren, um diese gemäß dem Verordnungsentwurf sicher gegen das Verunreinigen des Grundwassers mit wassergefährdenden Stoffen zu machen. Viele Plätze sind oft nur gepflastert und nicht asphaltiert, so dass bei undichten Transportgefäßen wassergefährdende Stoffe in den Boden eintreten könnten. Die Umsetzung der Verordnung würde zu massiven Investitionen in den KV-Terminals und damit zu einer Verteuerung des Kombinierten Verkehrs führen. „Dies wäre fatal für den KV“ und würde dem Umweltschutz entgegenlaufen, so Staatssekretär Scheuer gegenüber der VerkehrsRundschau. Derzeit streiten Umwelt- und Verkehrsministerium um diesen Punkt, das Verkehrsministerium möchte keine Verschlechterung für die Terminalbetreiber, so Scheuer. Betroffene Unternehmen forderten in Berlin die Bundesregierung auf, zumindest einen Bestandsschutz für die bestehenden Anlagen zu garantieren. Wann es zu einer Einigung zwischen den beiden Ministerien kommen wird, ist noch unklar, wahrscheinlich erst Mitte kommenden Jahres.

Der Einladung des BMVBS zum 3. Netzwerkforum folgten rund einhundert Branchenvertreter. Neben der Präsentation von Studienergebnissen zum Thema Kombinierter Verkehr und Verkehrstelematik diente das Forum auch zum Meinungsaustausch zwischen Verkehrsministerium und Logistikbranche. (ak)

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