Frankfurt/Main. Der Bundesverband Materialwirtschaft, Einkauf und Logistik (BME) kritisiert eine erneute Preistreiberei der Dienstleister. „Branchenvertreter nehmen die neue EU-Verordnung der Ruhe- und Lenkzeiten zum Anlass, munter weiter an der Preisschraube zu drehen“, sagt Holger Hildebrandt, Hauptgeschäftsführer des BME. Die Dienstleister würden höhere Personalkosten und Bußgelder aufgrund der auf 56 Stunden pro Woche festgelegten Lenkzeiten ins Feld führen, hieß es in einer Pressemitteilung des Verbandes. „Die Verordnung ist nicht vom Himmel gefallen und Katzenjammer darum auch nicht angebracht“, betonte Hildebrandt. Dass das EU-Werk kommen würde, sei seit mehr als einem Jahr bekannt. Steigende Transportkosten seien Gegenstand der letzten Verhandlungen zwischen Dienstleistern und Verladern gewesen; ein Punkt habe außerdem höhere Personalkosten aufgrund der kommenden Verordnung umfasst. Die Verlader seien laut dem BME nicht bereit, ungerechtfertigte Preisforderungen zu erfüllen. Eine BME-Studie zu Transportkosten vom November 2006 habe gezeigt, wie viele Unternehmen auf die steigenden Preise reagieren wollen: Sie prüfen, ob in Teilbereichen ein Umstieg auf Bahn und Binnenschiff möglich ist. „Es ist keinem damit gedient, Panik zu schüren“, so Hildebrandt. Realistische und moderate Abschlüsse seien zu jeder Zeit gefragt. „Insgesamt sehen wir die EU-Verordnung positiv“, betont Hildebrandt. Sie leiste einen Beitrag zu einem sichereren Straßenverkehr. (tz)
BME kritisiert Preistreiberei der Dienstleister
Die Verlader seien laut dem Bundesverband Materialwirtschaft, Einkauf und Logistik nicht bereit, ungerechtfertigte Preisforderungen zu erfüllen