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Betrugsvorwürfe gegen Ex-Ricö-Geschäftsführer

24.04.2008 14:01 Uhr
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Nicht existierende Fahrzeuge an Leasingfirmen verkauft : Frühere Geschäftsführer sollen in Betrügereien mit einem Gesamtschaden von rund 300 Millionen Euro verwickelt sein

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Osterode. Die früheren Geschäftsführer der insolventen Großspedition Ricö in Osterode am Harz sollen in Betrügereien mit einem Gesamtschaden von rund 300 Millionen Euro verwickelt sein. Polizei und Staatsanwaltschaft durchsuchten am Donnerstag zeitgleich zwölf Geschäfts- und Wohngebäude in Osterode, Schopsdorf (Sachsen- Anhalt), Göttingen und Düsseldorf. Nach Angaben des niedersächsischen Landeskriminalamtes wurden dabei große Mengen Beweismaterial sichergestellt. Die Ex-Geschäftsführer sollen betrügerische Geschäfte mit nicht existierenden Lastwagen gemacht und vor der Insolvenz Vermögenswerte beiseitegeschafft haben. Die Ricö-Gruppe, die für namhafte Unternehmen als Spediteur agierte, hatte nach früheren Angaben insgesamt rund 2000 Lastwagen und Zugmaschinen im Einsatz. Ein Großteil davon habe in Wahrheit wohl gar nicht existiert, sagte LKA-Sprecher Frank Federau. Die ehemaligen Geschäftsführer sollen im großen Stil nicht existierende Fahrzeuge an Leasingfirmen verkauft und Millionen dafür kassiert haben. Anschließend mieteten sie die gar nicht existierenden Lkw gegen vergleichsweise niedrige Leasingraten zurück. Das Geld sollen sie auf eigene Konten transferiert haben. Seit dem Sommer vergangenen Jahres sollen die Ex-Geschäftsführer zudem systematisch Vermögen von Ricö "beiseitegeschafft" oder auf andere Firmen übertragen haben. Sie wollten die Werte dadurch offenbar der Insolvenzmasse entziehen, sagte der LKA-Sprecher. Dazu gehörten Grundstücke, Immobilien und Fahrzeuge. Die Sichtung und Auswertung der bei den Durchsuchungen sichergestellten schriftlichen Unterlagen und Computer werde längere Zeit in Anspruch nehmen. Festnahmen habe es nicht gegeben. Ricö mit den Hauptstandorten Osterode und Schopsdorf sowie Tochterfirmen in Osteuropa hatte Anfang März Insolvenzantrag gestellt. Zur Begründung hatte es geheißen, die Banken wollten dem Unternehmen kein weiteres Geld mehr geben. Der Insolvenzverwalter erklärte, er wolle das Unternehmen retten. Von den ursprünglich 950 Mitarbeitern in Deutschland könne aber nur etwa ein Drittel weiter beschäftigt werden. (dpa)

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