München. Eignungstests von Berufskraftfahrern gehören in die Hand von akkreditierten Unternehmen, appelliert der TÜV Süd in eine heute veröffentlicht Erklärung an den Gesetzgeber . Laut TÜV Süd kann die Tatsache, dass LKW-, Bus-, Taxi- oder Mietwagenfahrer nicht außergewöhnlich oft an Verkehrsunfällen beteiligt sind, nicht darüber hinwegtäuschen, dass sich die gesetzlich vorgeschriebenen Untersuchungen zu Alibiveranstaltungen zu entwickeln drohen. „Pro-forma-Untersuchungen und Gefälligkeitsgutachten sind an der Tagesordnung. Das kann nicht im Sinne der Marktverantwortung sein“, so Gerhard Laub, Mitglied der Geschäftsleitung der TÜV Life Service von TÜV Süd. Der Gesetzgeber schreibe vor, dass sich Berufskraftfahrer je nach Branche ab einem gewissen Alter regelmäßigen Eignungschecks unterziehen müssen. Neben der gesundheitlichen Fitness geht es bei den Untersuchungen unter anderem um Belastbarkeit, Reaktionsvermögen, Konzentration und Orientierungsleistung. Kritisch beurteile der TÜV Süd nicht nur die fehlende Qualitätskontrolle, sondern auch die Tatsache, dass die Untersuchungen praktisch von jedem Arzt durchgeführt werden können, obwohl hierzu auch psychologischer Sachverstand erforderlich ist. Damit seien sie nach Ansicht von Laub „ein stumpfes Werkzeug, von dem letztlich niemand wisse, was es bewirkt“. Er plädiert deshalb dafür, dass der Eignungscheck im Verbund von Medizinern und Psychologen durchgeführt wird und dabei einheitliche Standards angewandt werden. Laub: „Ein Psychologe kann Belastbarkeit und Reaktionsvermögen eines Klienten beurteilen.“ Ein niedergelassener Arzt könne dies in den meisten Fällen nicht. (tbu)
Berufskraftfahrer: TÜV Süd bemängelt Eignungstests
Einheitliche Standards und Einbindung von Psychologen für die regelmäßigen checks gefordert