Bergisch Gladbach. Im Jahr 2011 gab es rund zwei Prozent weniger medizinisch-psychologische Untersuchungen (MPU) als im Vorjahr. Dies gab die Bundesanstalt für Straßenwesen (BASt) am Dienstag in einer Pressemitteilung bekannt. Insgesamt führten die 15 aktiven Träger bundesdeutschen Begutachtungsstellen für Fahreignung (BfF) 99.265 Untersuchungen durch.
Der Abwärtstrend der MPU begründet sich insbesondere durch den rund vierprozentigen Rückgang der Begutachtungen aufgrund von Alkohol-Fragestellungen. Dennoch ist Alkohol nach wie vor mit insgesamt 51.596 Untersuchungen Hauptanlass für eine MPU. Begutachtungen nach Einnahme von Betäubungsmitteln oder Medikamenten sind mit 20.142 MPU im Vergleich zum Vorjahr entgegen des sonst rückläufigen Trends geringfügig angestiegen.
Das MPU-Gutachten bietet der Straßenverkehrsbehörde die psychologische und medizinische Grundlage für die Entscheidung, ob einer Person die Fahrerlaubnis zugesprochen wird oder nicht. Wird die Fahrerlaubnis nicht zugesprochen, kann der Betroffene diese nach einem festgesetzten Zeitraum erneut beantragen. Bei spezifischen Anlassgruppen kann er aufgrund des MPU-Gutachtens auch als nachschulungsfähig eingestuft werden und nach der Teilnahme an entsprechenden Kursen die Fahreignung wiedererlangen.
55 Prozent der untersuchten Personen, und damit ein Prozent mehr als im Vorjahr, wurden als "geeignet" eingestuft, das bedeutet, die Fahrerlaubnis wurde zugesprochen. Gut sieben Prozent gegenüber elf Prozent in 2010 waren "nachschulungsfähig". 37,5 Prozent wurden als "ungeeignet"eingestuft, das sind 2,5 Prozent mehr als 2010. (bw)