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Bahn will Schenker und kauft Stinnes

08.07.2002 07:39 Uhr

E.On und die Deutsche Bahn sind sich einig. Der Energieversorger wird die von ihm gehaltenen 65,4 Prozent des Logistikdienstleisters Stinnes an die Bahn verkaufen.

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Die Bahn wird den restlichen Aktionären ein Übernahmeangebot in Höhe von 32,75 Euro je Aktien machen, um das Unternehmen möglichst ganz zu übernehmen, teilt der Vorstand der Bahn mit. Damit beträgt der Gesamtkaufpreis rund 2,5 Milliarden Euro. Der Konzern würde dann gut 250.000 Menschen beschäftigen und rund 28 Milliarden Euro Umsatz machen. Ganz übernehmen stimmt aber nur bedingt. Denn Bahn-Finanzvorstand Diethelm Sack macht deutlich, dass er nur die Stinnes Speditionstochter Schenker behalten will. Die anderen Geschäftsbereiche stehen nach der Übernahme zum Verkauf. Dazu zählen der Chemiedistriebutor Brenntag und die Werkstoffsparte Interfer. Der Verkauf sollte gelingen, da beide Bereiche 2001 profitabel waren. Mit dem Erlös könnte ein Teil des Kaufpreises refinanziert werden. Diesen will der Carrier mit eigenen Finanzmitteln und einer noch zu auszugebenden Anleihe begleichen. Aber Bahn-Chef Hartmut Mehdorn bekommt noch weniger. Wulf Bernotat, noch Vorstandsvorsitzender von Stinnes, soll im Mai 2003 den E.On-Vorstandsvorsitz von Ulrich Hartmann übernehmen. Bernotat gilt als Maßgeblicher Vater des Erfolgs bei Stinnes. Nach Angaben von Mehdorn will sich die Bahn durch Schenker vom Carrier zum Logistikdienstleister entwickeln. Er hält das für notwendig, da die Kunden heute Komplettangebote verlangen würden. Ob das so stimmt und ob der Wandel des Geschäftsmodells gelingt, wird er spätestens bis zum möglichen Börsengang beweisen müssen. Stinnes soll dazu bei der Bahn als Dachgesellschaft für die Logistikaktivitäten fungieren. Unter diesem Dach sollen neben Schenker auch die Schienentransporteure DB Cargo und Railion arbeiten. Schenker werde auch nach der Übernahme als eigenständige Organisation erhalten bleiben. Der Spediteur gehörte schon bis 1991 zur Bahn. Dann wurde das Unternehmen an Stinnes verkauft. Mehdorn hatte zuletzt immer wieder betont, dass das ein Fehler war. Im vergangenen Jahr steuerte Schenker etwa die Hälfte zum Stinnes Gesamtumsatz von gut zwölf Milliarden Euro bei.

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