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Bahn-Umfeld: Stuttgart 21 besteht Stresstest

27.06.2011 08:37 Uhr
Bahn-Umfeld: Stuttgart 21 besteht Stresstest
Stuttgart-21-Gegner kritisieren Stresstest-Verahren der Bahn
© Foto: Michael Latz/ dapd

Das Konzept für das umstrittene Milliarden-Projekt Stuttgart 21 hat aus Sicht der Bahn dem sogenannten Stresstest weitgehend standgehalten. Grüne verärgert über Vorabinformationen

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Berlin/Stuttgart. Das Konzept für das umstrittene Milliarden-Projekt Stuttgart 21 hat aus Sicht der Bahn dem sogenannten Stresstest weitgehend standgehalten. Wie die Deutsche Presse-Agentur dpa aus dem Umfeld der Bahn erfuhr, hält der Konzern nur einige, vergleichsweise kostengünstige Ergänzungen für nötig. Zusätzliche Gleise sind demnach nicht erforderlich, damit der geplante Tiefbahnhof wie versprochen 30 Prozent mehr Zugverkehr ermöglicht.

Die Bahn hatte die Abläufe im künftigen Bahnknoten Stuttgart monatelang am Computer simuliert. Aufgabe des Stresstests war es zu ermitteln, ob in dem Tiefbahnhof in der Spitzenstunde 49 Züge abgefertigt werden können. Bei einem modernisierten Kopfbahnhof wären es 37. Das Ergebnis wird nun von einem unabhängigen Gutachter geprüft und soll am 14. Juli öffentlich präsentiert werden.

Die Simulation hatten Projektbefürworter und -gegner im Schlichtungsverfahren vereinbart. Die Bahn müsste – so die Informationen aus dem Umfeld des Konzerns – ihren Plan nur in wenigen Punkten ändern: Alle Strecken bis Wendlingen erhielten zusätzlich zum elektronischen Zugsicherungssystem konventionelle Leit- und Sicherungstechnik, damit keine Züge umgerüstet werden müssen. Außerdem fordert das Ergebnis der Bahn die zweigleisige westliche Anbindung des Flughafens an die Neubaustrecke. Die zusätzlichen Kosten von 25 Millionen Euro für die Flughafenanbindung würde die Bahn übernehmen.

Baden-Württembergs Verkehrsminister Winfried Hermann (Grüne) reagierte verärgert darauf, dass das Ergebnis teilweise durchgesickert ist. „Offenbar streut die Bahn gezielt vorab ein ihr genehmes Ergebnis. Damit macht sie sich aber unglaubwürdig", sagte er am Sonntag auf Anfrage. „Ob der geplante Tiefbahnhof den Stresstest tatsächlich besteht, kann man aber erst sagen, wenn die Bewertung der Schweizer Gutachterfirma sma vorliegt".

Heiner Geißler hatte in seinem Schlichterspruch im November auch die Anbindung der bestehenden Ferngleise von Zuffenhausen an den neuen Tunnel von Bad Cannstatt zum Hauptbahnhof und eine zweigleisige und kreuzungsfreie Anbindung der sogenannten Wendlinger Kurve verlangt. Ex Verkehrsministerin Tanja Gönner (CDU) hatte den Preis der damals genannten baulichen Veränderungen auf rund 150 Millionen Euro beziffert - ohne ein neuntes und zehntes Gleis im Tiefbahnhof. Die Bahn plant mit acht Gleisen. (dpa) 

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