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Automobilindustrie: Partnerschaft statt OEM-Herrschaft

15.02.2006 11:00 Uhr

Die Automobilhersteller (OEM) müssen künftig mehr partnerschaftlich mit ihren Lieferanten agieren. Das wurde auf dem 5. Logistikkongress des Verbands der Automobilindustrie (VDA) deutlich, der heute zu Ende geht.

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Kassel. Bisher geben die OEMs bei Prozess- und IT-Standards den Ton an. Oft haben Lieferanten und Dienstleister das Nachsehen. Die uneinheitlichen Vorgaben der Autohersteller führen zu ineffizienten Prozessen in der Supply Chain. Das soll in Zukunft anders werden. „Das traditionelle, eher hierarchisch geprägte Zusammenspiel wird mehr und mehr abgelöst durch Wertschöpfungspartnerschaften von Herstellern und Zulieferern unter Einbindung von Logistikprovidern“, sagte Achim Rauber, Geschäftsführer des Verbandes der Automobilindustrie (VDA), auf dem 5. VDA-Logistikkongress in Kassel. „Erst die moderne Logistik ermöglicht den globalen Produktionsverbund mit hoher Qualität und Transparenz bei gleichzeitig niedrigen Kosten.“ Dieses Umdenken scheint auch dringend notwendig. Denn das Produktionsnetzwerk wird immer komplexer und die Lieferanten übernehmen immer mehr Verantwortung bei der Autoproduktion. So hat die deutsche Automobilindustrie die Zahl ihrer Auslandsstandorte seit 1990 auf rund 2000 fast verdreifacht. Allein 2005 wurden Kfz-Teile im Wert von mehr als 50 Mrd. Euro exportiert und für über 30 Mrd. Euro importiert. Und die Arbeitsteilung zwischen Herstellern sowie System- und Teilelieferanten nimmt zu: Im Jahr 2015 werden Prognosen zufolge weltweit mit rund 700 Mrd. Euro 77 Prozent der automobilen Wertschöpfung auf Zulieferunternehmen und Dienstleister entfallen, gegenüber 65 Prozent im Jahr 2002. Außerdem gehe der Trend hin zum Design ganzer Prozessketten, so Rauber. „Dies beginnt schon bei der Entwicklung des Produkts: Je eher die Logistik eingebunden wird, desto effizienter können später die Teile produziert und an den unterschiedlichen Standorten ohne Zwischenstufen direkt in den Montageprozess geliefert werden.“ Damit könne ein großes Sparpotenzial erschlossen werden, so der VDA-Geschäftsführer. Mit den herkömmlichen Methoden würden sich die Logistik-Kosten im globalen Produktionsverbund mehr als verdoppeln und alle möglichen Einsparpotenziale, die durch den verbesserten Sourcing-Prozess entstehen, wieder aufzehren. Die Kosten bei gleichbleibend hoher Qualität und Transparenz auf ein Minimum zu reduzieren, sei daher vorrangiges Ziel. Dazu beitragen könne auch ein optimiertes Management des Informationsflusses von der Produktionsplanung über die Sendungsverfolgung bis hin zur Qualitätskontrolle und der Zahlungsabwicklung. Auf dem VDA-Logistikkongress, der in Kooperation mit dem Softwareverband ITA veranstaltet wird, stellten an zwei Tagen rund 20 Experten aus Automobil- und Zulieferindustrie, von Logistik- und IT-Firmen den 300 Teilnehmern Praxisbeispiele aus ihren jeweiligen Unternehmen vor.

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