Shenzen. Der Restrukturierungsprozess der Frachtfluglinie Jade Cargo International ist gescheitert; die Gesellschaft wird komplett aufgelöst. Diese verbindliche Entscheidung hat die VerkehrsRundschau aus Firmenquellen erfahren. Der Abwicklungsprozess muss von den zuständigen Behörden allerdings formal noch genehmigt werden.
Als Grund für die bevorstehende Unternehmensliquidation nennen die Leitungsgremien der Airline die anhaltend schwache Nachfrage nach Luftfrachttransporten von und nach China.
Damit endet auch das von der Lufthansa Cargo 2004 initiierte Projekt einer Frachtflugtochter in China. Die deutsche Kranichgesellschaft war mit 25 Prozent an Jade beteiligt und stellte bis vor kurzem das Top-Management. Mehrheitseigner war die örtliche Shenzhen Airlines (51 Prozent), die inzwischen zu Air China gehört. Die übrigen Anteile von 24 Prozent hielt die KfW-Tochter Deutsche Investitions- und Entwicklungsgesellschaft.
Der jetzt vollzogene Schritt zeichnete sich ab, nachdem der Flugbetrieb Ende vergangenen Jahres aus Geldmangel eingestellt werden musste. Zuvor waren Versuche einer von Lufthansa Cargo mehrfach geforderten Kapitalerhöhung am Widerstand von Mehrheitseigner Shenzhen Airlines gescheitert.
Daraufhin stieg die Frachttochter der Lufthansa kürzlich aus dem Projekt Jade Cargo aus. Zwar sprang mit dem chinesischen Logistiker Unitop-Group kurz darauf ein Investor ein. Diesem aber ist es offenbar nicht gelungen, Jade wieder flott zu machen.
Die Gesellschaft betrieb sechs Großraumfrachter B747-400ERF, die auf dem Flughafen von Shenzhen beheimatet waren. Da es sich um geleaste Geräte handelt, gehen die Flieger jetzt an ihre Eigner zurück. (hs)