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Aus für deutsches Transrapid-Projekt: Kostenexplosion

27.03.2008 12:41 Uhr
Transrapid in München
3,4 Milliarden: Münchener Magnetschwebebahn stribt den Kostentod
© Foto: Joerg Koch/ddp

Das Münchner Magnetschwebebahn-Projekt Transrapid ist an zu hohen Baukosten gescheitert. Das teilten Bundesverkehrsminister Wolfgang Tiefensee (SPD) und Bayerns Ministerpräsident Günther Beckstein (CSU) am Donnerstag in Berlin mit.

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Berlin/München. Die Kosten würden statt der bislang kalkulierten 1,85 Milliarden Euro auf insgesamt 3,4 Milliarden Euro klettern. Dies sei nicht bezahlbar, erklärten beide Politiker übereinstimmend. Die Kostensteigerung habe Bahnchef Hartmut Mehdorn kurzfristig mitgeteilt, hieß es. Daraufhin kam es zu dem Krisengespräch. Der Vorstandsvorsitzende des Transrapid-Systembetreibers Siemens, Peter Löscher, wies die Schuld für den Kostenanstieg indirekt der beteiligten Bauindustrie zu. Siemens und Mitbetreiber ThyssenKrupp hätten sich an die bisherigen Finanzierungsvorgaben gehalten. Nach den Worten Tiefensees war eine Kostenexplosion auf bis zu 3,4 Milliarden Euro für die geplante Strecke zu erwarten. Der Bund sei nicht willens, seine bisherige Zusage von 925 Millionen Euro aufzustocken. Auch Bayern, das maximal 500 Millionen Euro zahlen wollte, ist nach Darstellung Becksteins zu mehr nicht in der Lage. Tiefensee kritisierte die Vereinbarung zwischen Bayern und dem Industriekonsortium vom Herbst. Sie habe „offensichtlich auf tönernen Füßen“ gestanden. „Im September sind offensichtlich zu früh die Sektflaschen geöffnet worden.“ Beckstein beteuerte, dass er den Transrapid von der Innenstadt zum Münchner Flughafen gern verwirklicht hätte, allerdings nur unter der Voraussetzung, dass es in einem vernünftigen, für Bayern bezahlbaren Rahmen bleibe. „Damit hat sich das Thema leider erledigt.“ Tiefensee versicherte, der Bund werde weiterhin versuchen, dem Projekt im Ausland zum Durchbruch zu verhelfen. Er setze auf weitere Erfolge in China. Ein anderer Interessent sind derzeit die Vereinigten Arabischen Emirate. Die Deutsche Bahn bedauerte das Scheitern des Transrapids in München. „Der Standort Deutschland hat damit ein wichtiges Leuchtturmprojekt verloren“, erklärte Mehdorn. Die technische Fähigkeit der Magnetschwebebahn, den Flughafen und den Hauptbahnhof der bayerischen Landeshauptstadt in zehn Minuten zu verbinden, wäre eine einzigartige Lösung gewesen. Mit klassischem S-Bahn-Betrieb werde keine gleichwertige Ersatzlösung in absehbarer Zeit möglich sein.

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