Die belgischen und französischen Transporteure wollen dem deutschen Unternehmer Willi Betz das lukrative Geschäft mit Billigfahrern aus Osteuropa-Ländern und dort gemeldeten Lkw nicht mehr alleine überlassen. Das erklärte der beim Pariser Transportverband FNTR für internationale Fragen zuständige Stephane Levesque in einem Gespräch mit der Verkehrs-Rundschau. Belgische Unternehmer hätten dafür am letzten Wochenende ein Denkmodell entworfen. Es sähe die Einstellung von Ostfahrern zu den üblichen Bedingungen vor. Man werde ihnen jedoch vom üblichen Lohn (3000 bis 3280 Mark) monatlich nur knapp 2100 Mark ausbezahlen. Der Rest solle in einen gemeinsam von den Gewerbeverbänden, Gewerkschaften und der Regierung verwalteten Topf für die gezielte berufliche Weiterbildung der Fahrer wandern, Fremdsprachenkurse einbezogen. Ausgerüstet mit den zukünftigen EU-Dokumenten zum jeweiligen präzisen Arbeitsverhältnis, würden die Ostfahrer ansonsten ebenso geführt und behandelt wie ihre West-Kollegen. Der reduzierte Lohn sei immerhin mehr als doppelt so hoch wie der, den Betz für diese Fahrer bezahle. In Belgien liegt der Marktanteil, der mit Ostfahrern erwirtschaftet wird, nach Verbandsschätzung schon bei fast 10 Prozent. Die französischen Transportunternehmer seien an der belgischen Anti-Betz-Strategie "sehr stark interessiert", sagte Levesque.
Auch Belgien und Frankreich wollen jetzt Ostfahrer einsetzen
Ein Teil des Lohns soll in einen Topf für Weiterbildungmaßnahmen fließen