Linz. Die Arbeiterkammer Oberösterreich wirft der Stadler-Gruppe systematische Arbeitsrechtsverletzungen vor. Der Präsident der Arbeiterkammer, Johann Kalliauer, kritisierte scharf die „jahrelangen Rechtsverletzungen der Firmengruppe Stadler“ im oberösterreichischen Peuerbach. Er forderte die Behörden auf, gegen das Unternehmen wegen fehlender Gewerbeberechtigungen und unlauteren Wettbewerbs vorzugehen.
Als Beispiele nannte die Arbeiterkammer zu niedrige Entlohnung, unberechtigte Entlassungen, illegale Ausländerbeschäftigung, verspätete Lohnzahlung sowie ein gesteuertes Insolvenzverfahren. Die Firmengruppe Stadler wolle sich mit einer mehr als fragwürdigen Konstruktion der Haftung für die vorgeschriebenen Sozialversicherungsbeiträge entziehen, die Abfertigungsansprüche los werden und die Allgemeinheit finanziell belasten, betonte Kalliauer weiter.
Mit dem Image des Unternehmen steht es zum Schlechten: In den vergangenen zehn Jahren musste die Arbeiterkammer in 200 Fällen Interessen der Arbeitnehmer durchsetzen, in 100 Fällen wurde Klagen gegen Stadler eingebracht. 800.000 Euro wurden allein im außergerichtlichen Streit für die Mitarbeiter erkämpft. (mf)