VerkehrsRundschau: APL Logistics will seine Präsenz in Deutschland deutlich ausbauen. Das haben Sie unlängst angekündigt. Andererseits haben sich gerade in diesem Markt schon etliche US-Logistikdienstleister die Zähne ausgebissen. Was wollen Sie besser machen als Ihre US-Kollegen, um in Deutschland Erfolg zu haben?
Günther Laumann: Zunächst einmal: Wir entwickeln und steuern globale Lieferketten für unsere Kunden, die auf dem globalen Know-how, den Prozessen und der IT-Infrastruktur basieren, die wir im Konzern zur Verfügung haben. Diese übersetzen wir in die Notwendigkeiten des deutschen Markts und entwickeln kundenspezifische Lösungen. Dabei sind wir in Deutschland mittelständisch geprägt, mit festen Kundenteams und mit sehr individuellem Service. Wir verfügen also zum einen über die die Reichweite und das Know-how eines Konzerns und die Mentalität und Struktur eines mittelständischen Dienstleisters.
Welche Strategie verfolgen Sie konkret in Deutschland?
Wir verfügen vor allem über Know-how in den Bereichen Retail/Fashion, Consumer Electronics und Fast Moving Consumer Goods. Dies wird auch künftig unser Schwerpunkt. Geografisch sind die logistischen Ballungszentren in Norddeutschland, dem Ruhrgebiet und der Rhein-Main-Region von größter Bedeutung für uns. Ob wir eigene Assets aufbauen oder bestehende Anlagen nutzen, entscheiden wir von Fall zu Fall – da hängt von den Kundenwünschen ab.
APL Logistics gehört bekanntlich zur NOL Group. Welche Aktivitäten verbergen sich konkret dahinter?
Die NOL Group, die mehrheitlich einem singaporianischen Staatsfonds gehört, verfügt über zwei operative Arme: APL und APL Logistics. APL erbringt intermodale Container-Transportdienstleistungen und erzielte in 2010 einen Umsatz von 8,2 Milliarden US-Dollar. APL Logistics ist als Logistikdienstleister auf globales Supply Chain Management spezialisiert und erweirtschaftete 2010 mit 4500 Mitarbeitern einen Umsatz von 1,2 Milliarden US-Dollar. Zahlen zu Deutschland nennen wir nicht. (eh)