Wien. Der Energiesprecher der Österreichischen Volkspartei (ÖVP) Peter Haubner fordert den Verkauf der Kraftwerke der Österreichischen Bundesbahnen (ÖBB). „Es ist nicht einzusehen, dass die ÖBB ständig nach frischem Steuergeld rufen und andererseits nicht notwendiges Betriebsvermögen in Höhe von hunderten Millionen Euro im Bestand halten", so Haubner.
Die ÖBB produzieren in etwa 30 Prozent ihres Strombedarfes durch die betriebseigenen Kraftwerke; 70 Prozent des Bedarfs müssen über Zukäufe gedeckt werden. Davon kommen rund 50 Prozent vom österreichischen Verbund-Konzern, dem größten Stromproduzenten des Landes. Daher wäre der Verbund auch der
logische Partner bei einem Verkauf der ÖBB-Wasserkraftwerke, gibt Haubner klar zu verstehen.
Bei den ÖBB sieht man das allerdings anders: „Unsere Kraftwerke sind ein wichtiger Beitrag für unsere Marktunabhängigkeit und stellen ein wichtiges Asset für die Betriebsführung da", sagt ÖBB-Sprecherin Sonja Horner der VerkehrsRundschau. Die Verkaufsforderung ist nicht neu, immer wieder fordert der konservative Regierungspartner ÖVP die Herausnahme der Kraftwerke aus dem ÖBB-Anlagevermögen. Und der österreichische Bundeskanzler Werner Faymann (Sozialdemokratische Partei Österreichs) stemmt sich mit aller Kraft dagegen. (mf)