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Alphaliner: Überkapazität führt zu langanhaltender Krise

07.09.2011 14:48 Uhr
Alphaliner: Überkapazität führt zu langanhaltender Krise
Derzeit herrscht in der Containerschifffahrt eine Überkapazität
© Foto: imago/HochZwei/Angerer

Die Containerschifffahrt bewegt sich auf eine langanhaltende Krise zu, die länger dauern könnte als der Niedergang in 2009

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Paris. Die Containerschifffahrt bewegt sich auf eine langanhaltende Krise zu, die länger dauern könnte als der Niedergang in 2009, warnt die französische Agentur Alphaliner. Durch die ausbleibende stärkere Erholung der westlichen Konjunkturen, bleibt das Handelswachstum für geraume Zeit hinter dem Flottenwachstum zurück. Im Gegensatz zu der Rezession in 2009, die durch eine einbrechende Nachfrage verursacht wurde, liegt der Grund für die jetzige Krise in einem Kapazitätsüberhang und einem schwachen Anstieg der Nachfrage durch die europäischen und amerikanischen Industrieländer.

Die Flaute bei den Containerschiffbestellungen von Ende 2008 bis Anfang 2010 ließ das Bestellbuch von 60 Prozent auf 26 Prozent der existierenden Flotte schmelzen. Dadurch wurde aber das Problem der Überkapazität nicht gelöst. Durch die starke Erholung in 2010 gewannen die Reedereien Zeit. Rekordgewinne verhalfen vielen Unternehmen ihre Bilanzen zu sanieren. Zudem wurde zusätzliches Kapital in der Hoffnung einer langanhaltenden Erholung der Industrie beschafft. Dadurch wurde eine neue Welle von Containerschiffbestellungen ausgelöst. Die georderte Kapazität von 2,3 Millionen TEU seit Juni 2010 brachte die Bestellungen zurück auf 30 Prozent der existierenden Flotte.

Einige Quellen in der Industrie unterschätzen immer noch den Einfluss durch die Überkapazität und sprechen sogar von einer Verknappung in 2013. Die tatsächliche Zunahme der Kapazität wird in 2011 und 2012 bei 8,5 Prozent liegen und wird in 2013 sogar zehn Prozent übersteigen.

Die Tendenz zu großen Containerschiffen wird eine ernstzunehmende Überkapazität auf den wichtigen Ost-West-Routen schaffen. 85 Prozent der bestellten Schiffe haben eine Kapazität von 8000 und mehr TEU. Ein Äquivalent von 62 Prozent der existierenden 8000-TEU-plus-Flotte wird bis Dezember 2013 ausgeliefert.

Diese Megaschiffe werden viele 6000 bis 8000 TEU-Schiffe auf den Ost-West-Linien ablösen. Dadurch könnte die Überkapazität auf die Nord-Süd-Routen weiter übergreifen. 3000 bis 5000 TEU-Schiffe könnten ganz außer Dienst gestellt werden. Ungleich der Situation in 2009 kann die Überkapazität auch nicht durch die „Langsamfahrt" ausgeglichen werden, da diese Praxis bereits flächendeckend eingeführt ist.

Der Abbau der stillgelegten Flotte seit Anfang 2010 hat das unterliegende Problem der Überkapazität verschleiert. Der geringe Nutzungsgrad auf den Asien-Europa- und Asien-USA-Routen sowie der Wunsch die eigenen Marktanteile zu vergrößern, führte zu einem rauschartigen Wettbewerb. „Der Kapazitätsüberhang wird durch freie Schiffbaukapazität verstärkt, die gefüllt werden will", schließt Alphaliner. (rup) 

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