Rom. Die italienische Regierung hat der maroden Fluggesellschaft Alitalia exklusive Kaufverhandlungen mit der französisch-niederländischen Air France-KLM genehmigt. Das teilte Wirtschaftsminister Tommaso Padoa-Schioppa in Rom nach einer Kabinettssitzung mit. Der italienische Staat will mindestens 39,9 Prozent seiner insgesamt 49,9-prozentigen Beteiligung an der schwer angeschlagenen Fluggesellschaft verkaufen. Der Wirtschafts- und Finanzminister machte keinen Hehl daraus, dass er sich im Kabinett persönlich für die exklusiven Gespräche mit Air France-KLM eingesetzt hatte. „Wir haben heute nur die Verhandlungen genehmigt“, sagte der Minister. Formell entschieden werde, wahrscheinlich ebenfalls im Kabinett, erst nach den Exklusivverhandlungen, die jetzt in eine entscheidende Phase eintreten könnten, ergänzte er. Air France- KLM hatte in einem unverbindlichen Angebot erklärt, 6,5 Milliarden Euro bis 2015 investieren und bis zu 1700 Stellen abbauen zu wollen. Vor einer Woche hatte der Alitalia-Verwaltungsrat Air France-KLM als Käufer favorisiert und damit der zweitgrößten italienischen Fluggesellschaft Air One eine Absage erteilt. Die Regierung von Ministerpräsident Romano Prodi hatte ursprünglich erst im Januar entscheiden wollen, mit wem Alitalia verhandeln solle. Wegen der kritischen Lage von Alitalia hatte der Verwaltungsrat auf eine schnelle Entscheidung gedrungen. Vor allem Regionalpolitiker und Gewerkschaften befürworteten eine „italienische“ Lösung für die Airline mit der Gesellschaft Air One. (dpa)
Air France-KLM vor Alitalia-Übernahme
Italiens Regierung macht Weg frei für exklusive Verkaufsverhandlung mit Air France-KLM