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Transportunternehmen befürchten sinkende Zahlungsmoral

08.11.2022 14:30 Uhr | Lesezeit: 4 min
Transportunternehmen befürchten sinkende Zahlungsmoral
Verlangsamte Zahlungsabläufe führen zu Cashflow-Problemen bei Transportunternehmen
© Foto: Fotolia/motorradcbr

Eine Studie des internationalen Kreditversicherers Atradius zeigt: Politische und wirtschaftliche Herausforderungen sorgen für eine tiefe Verunsicherung in der Logistikbranche.

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Mehr als die Hälfte der deutschen Chemie-, Bau- und Transportunternehmen erwartet für das Jahr 2023 eine Verschlechterung der Zahlungsmoral ihrer Geschäftskunden. Das ist eines der Ergebnisse der jährlichen Umfrage des internationalen Kreditversicherers Atradius zur Zahlungsmoral in Deutschland in ausgewählten Branchen. "Die aktuellen politischen und wirtschaftlichen Herausforderungen sorgen für eine tiefe Verunsicherung, denn die verlangsamten Zahlungsabläufe bei B2B-Kunden können zu anhaltenden Cashflow-Problemen führen", analysiert Frank Liebold, Country Director Deutschland beim internationalen Kreditversicherer Atradius. Befragt wurden rund 200 Unternehmen aus den Bereichen Chemie, Bau und Transport.

Transportunternehmen sehen Liquidität gefährdet

Das zentrale, branchenübergreifende Problem ist laut der Atradius-Studie: Wenn Unternehmen Lieferanten bezahlen müssen, bevor sie die Zahlungen von ihren eigenen B2B-Kunden erhalten haben, ist ihre Liquidität ernsthaft gefährdet.

Das Transportwesen erzielte dank umfangreicher Maßnahmen einen Rückgang der überfälligen B2B-Rechnungen um durchschnittlich 30 Prozent. Diese machen derzeit einen Anteil von 38 Prozent vom Gesamtwert aller B2B-Umsätze aus. Im letzten Jahr lag ihr Anteil bei 54 Prozent. "Dadurch, dass weniger Liquidität in ausstehenden Forderungen gebunden war, verringerte sich die Abhängigkeit von externer Finanzierung", erklärt Liebold.


In Kürze

  • Studie des internationalen Kreditversicherers Atradius: Politische und wirtschaftliche Herausforderungen sorgen für eine tiefe Verunsicherung
  • Verlangsamte Zahlungsabläufe führen zu Cashflow-Problemen
  • Unternehmen ergreifen weitreichende Maßnahmen


Cashflow sichern

Angesichts der Unsicherheiten wurden branchenübergreifend zahlreiche Maßnahmen ergriffen, um den Cashflow zu sichern. In der Transportbranche wurde dazu vielfach Skonti (Preisnachlass bei sofortiger Zahlung oder Einhaltung einer kurzen Zahlungsfrist)  für vorzeitige Zahlungen gewährt.

Pessimistischer Ausblick des Transportwesens

Die befragten Transportbetriebe rechnen für die nächsten zwölf Monate mit einer Verschlechterung der Zahlungsmoral von B2B-Kunden. Nur 36 Prozent erwarten eine Verbesserung, verglichen mit 64 Prozent im letzten Jahr. "Dieses Ergebnis ist Ausdruck einer tiefen Besorgnis angesichts eines langsameren oder ausbleibenden Aufschwungs in Branchen, mit denen der Transportsektor stark verflochten ist", erklärt Liebold. Es spiegele auch die Angst vor anhaltenden Störungen der Lieferketten wider, die sich auf die Branche besonders stark auswirken.

Außerdem brachten die befragten deutschen Transporteure ihre großen Befürchtungen über einen anhaltenden Abschwung der Weltwirtschaft zum Ausdruck. Gleichzeitig äußersten sie sich recht zuversichtlich über ein potenzielles Unternehmenswachstum. Die Firmen erwarten, dass die Forderungslaufzeit relativ stabil bleiben wird, was möglicherweise den Aufwärtstrend bei der Nutzung von Kreditversicherungen innerhalb der Branche widerspiegelt.

Die detaillierte Umfrage finden Sie hier.

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