Darf man nach einem Joint Auto fahren? In Deutschland ist das bis zu einem bestimmten THC-Grenzwert erlaubt. Doch genau diesen Wert hält das Land Berlin für zu hoch. Man unterstütze daher die vom Bund angekündigte Überprüfung der Cannabis-Regeln im Straßenverkehr, erklärte eine Sprecherin der Berliner Verkehrsverwaltung. "Berlin befürwortet die Evaluierung und plädiert für strengere Vorgaben mit deutlich niedrigeren THC-Grenzwerten", so die Sprecherin weiter.
Bundesratsinitiative aus Brandenburg
Ausgelöst wurde die Debatte durch eine Initiative der Brandenburger Landesregierung. Ziel ist, den aktuell geltenden Grenzwert für Tetrahydrocannabinol (THC) zu überprüfen und insbesondere die Folgen von Mischkonsum mit Alkohol zu untersuchen. THC ist die Hauptsubstanz der Cannabispflanze, die für die berauschende Wirkung verantwortlich ist.
Aktuelle Rechtslage und Strafen
Seit der teilweisen Legalisierung von Cannabis am 1. April 2024 gibt es für Autofahrerinnen und Autofahrer feste Regelungen. Der zulässige THC-Grenzwert liegt bei 3,5 Nanogramm pro Milliliter Blut – vergleichbar mit der 0,5-Promille-Grenze bei Alkohol.
Wer mit höheren Werten unterwegs ist, muss mit einem Bußgeld von 500 Euro und einem Monat Fahrverbot rechnen. Bei zusätzlichem Alkoholkonsum drohen noch härtere Strafen. Wiederholungstätern kann die Fahrerlaubnis dauerhaft entzogen werden. Für Fahranfänger gilt eine Null-Toleranz-Regel – sowohl bei Cannabis als auch bei Alkohol.
Im Herbst will die Bundesregierung eine ergebnisoffene Evaluierung durchführen, um zu prüfen, ob die bestehenden Grenzwerte angepasst werden müssen.