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Piraten wollen 4,7 Millionen Lösegeld für „Longchamp“

02.02.2009 12:02 Uhr
ddp
Für die Freigabe des Tanker Longchamp fordern Piraten 4,7 Millionen Euro Lösegeld (Bild: ddp)
© Foto: ddp

Reederei hofft auf weiteren Kontakt mit Piraten vor Somalia

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Hamburg/Nairobi. Die Piraten haben für den im Golf von Aden gekaperten deutschen Gas-Tanker „Longchamp“ nach dpa-Informationen ein Lösegeld von sechs Millionen Dollar (4,7 Millionen Euro) verlangt. Diese Summe hätten die Piraten der Hamburger Reederei als erste Forderung übermittelt. Ein Sprecher der Reederei wollte sich dazu auf Anfrage nicht äußern. Der Kapitän des am Donnerstag entführten Tankers soll sich angesichts der gefährlichen Ladung besorgt geäußert haben. Bei einer negativen Entwicklung bestehe Gefahr für Leib und Leben der 13 Besatzungsmitglieder – zwölf Philippiner und ein Indonesier, hieß es. Nach dem ersten Gespräch mit den Piraten des gekaperten deutschen Gas-Tankers wartet die Reederei auf derzeit einen weiteren Anruf. „Wir hoffen, dass wir im Dialog bleiben“, sagte ein Sprecher der Hamburger Reederei Bernhard Schulte Shipmanagement am Sonntag der Deutschen Presse- Agentur. „Aber es gab bisher keinen neuen Kontakt zu den Entführern.“ Die Piraten hatten sich am Samstag – zwei Tage nach der Entführung des Tankers – erstmals gemeldet. In dem kurzen Telefonat am Samstag hatte die Reederei auch mit dem Kapitän sprechen können. Nach seinen Angaben sind alle 13 Besatzungsmitglieder – zwölf Philippiner und ein Indonesier – wohlauf und in guter gesundheitlicher Verfassung. Wie viele Piraten an Bord des Tankers sind, blieb unklar: „Das wissen wir nicht genau.“ Die Reederei wolle die Situation auf dem Schiff sicher und zeitnah beenden, hieß es in einer Mitteilung. Die Hamburger Staatsanwaltschaft ermittelt inzwischen wegen Angriffs auf den Luft- und Seeverkehr, wie Behördensprecher Wilhelm Möllers am Samstag sagte. „Wir haben ein förmliches Ermittlungsverfahren gegen unbekannt eingeleitet.“ Dies sei nach seinem Wissen der erste Fall gegen Piraterie in Hamburg: „Wir betreten da Neuland.“ Ein Angriff auf den Luft- und Seeverkehr werde laut Gesetz mit „nicht unter fünf Jahren Freiheitsstrafe“ geahndet. Weitere Einzelheiten wollte Möllers nicht nennen, um die Crew zu schützen. Die Entführer hatten den rund 3500 Tonnen großen und knapp 100 Meter langen Tanker am frühen Donnerstag im Golf von Aden in ihre Gewalt gebracht. Das Schiff sei von Norwegen nach Vietnam unterwegs gewesen und habe Ladung in Spezialtanks an Bord, teilte die Reederei mit. Laut Reederei fuhr das Schiff mit anderen Schiffen und in Begleitung eines indischen Kriegsschiffes durch einen Sicherheitskorridor. Dem widersprachen die zuständigen militärischen Dienststellen. Seit Jahresbeginn wurden vor der somalischen Küste bereits drei Schiffe von Piraten gekapert. (dpa/ag)

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