So viele Facetten hat die umweltfreundliche Transportkühlung

In Kürze Klassische Kühlfahrzeuge beziehen ihre Energie fürs Kühlaggregat per Nebenantrieb vom Lkw-Motor oder verfügen über einen eigenen Diesel-Antrieb. Damit ist der CO2-Fußabruck größer als der eines Lkw mit Trockenfracht. Elektro-Lösungen boomen; sie scheinen aktuell die einzig gangbare Alternative zu sein. Größe und Gewicht sind neben der Leistung und der Akkuspeicher-Kapazität -sprich Laufzeit des Kühlgerätes - die wichtigsten Eckdaten, wenn es um elektrisch betriebene Kältemaschinen für Kühlfahrzeuge geht. Das gilt für Sattelauflieger genauso wie für Verteilerverkehr-Lkw oder Vans, die Frischware oder Pharmaprodukte ausliefern. Der klassische Weg: Fuhrpark-Analyse Hierbei wird der Bedarf des Kühlfahrzeug-Betreibers ermittelt; grundsätzlich, um die Ziele für die Reduzierung der CO2-Emissionen der Flotte zu kennen. Anschließend werden geeignete Fahrzeuge ausgewählt - im regionalen Verteilerverkehr sind das vorzugsweise Elektro-Lkw, die nachts am Depot geladen werden und Touren bis zu 200 Kilometern pro Tag gut rein elektrisch bewältigen können. Der Berliner Lebensmittel-Händler Weihe, für dessen Kühlaufbau Mitsubishi seine Elektro-Kühlanlagen TEJ 130 der Marke Preciso geliefert hat, entschied sich für zwei 26-Tonnen-E-Lkw von MAN. "Die Kühlaggregate werden von zusätzlich verbauten Lithium-Ionen-Batteriepaketen mit Strom versorgt und funktionieren autark", erklärt MTTE-Vertriebsleiter Christian Meyer. "Der Akku wird über einen separaten Stromanschluss am Depot über Nacht geladen. So kann das Kühlfahrzeug trotz Stopps und Türöffnungen die Solltemperatur im Laderaum stabil halten." Batterie-Zusatzgewicht kompensieren Einen Schritt weiter geht Hersteller Schmitz Cargobull - vor dem Hintergrund, dass in zahlreichen Großstädten ab 2025 viele Transporte im innerstädtischen Verteilerverkehr nur noch in sogenannten "Zero Emission Zones" stattfinden können. Der Sattelkoffer S.KOe COOL ist mit einem E-Kühlgerät S.CU ep85 mit integrierter Leistungselektronik, Batteriesystem sowie einem Achsgenerator ausgestattet. Batterien am Stützwindwerk ersetzen den Dieseltank, der Platz für den Palettenkasten ist geblieben. Die Nutzlast beim vollelektrischen Kühlkoffer mit Batterie und E-Achse unterscheidet sich kaum von der des Kühlaufliegers mit Dieselaggregat. Die Schmitz Cargobull E-Trailerachse rekuperiert beim Bremsen, ein intelligentes Batterielade-Management stellt den Ladestand der Batterie sicher. Mithilfe von vordefinierten Modi (Eco, Standard und Safe) kann das Fahrzeug auf Einsatzbedingungen und Ziele des Kunden optimiert werden. Allerhand Komplett-Alternativen im Test Während Kögel beim Kühlauflieger E-Cool auf die SAF-Rekuperationsachse TRAKr und die Kühlmaschine HE 19 E von Carrier Transicold setzt, arbeitet auch Krone intensiv am intelligenten Zusammenspiel zwischen eigener Achse und elektrischem Kühlaggregat; in diesem Fall mit dem modular aufgebauten Modell Celsineo. Die Technologie von Partner Trailer Dynamics verwendet aufeinander abgestimmte Komponenten. Kernstück ist ein E-Antriebsstrang, der die Sattelzug-maschine im Antrieb unterstützt und Bremsenergie generiert. Die E-Achse leistet kontinuierlich 360 kW, Batterien von 300 kW bis 600 kW sind je nach Anwendungsbereich wählbar. Das 800-V-Hochvolt-System versorgt sowohl das Kühlaggregat, das im Tiefkühlbereich mit durchschnittlich 15 kW auskommt, als auch den elektrischen Antriebsstrang des E-Trailers. Bereits ebenso fokussiert auf das 15-prozentige CO2-Einsparungssoll bis 2025 ist auch das Gemeinschaftsprojekt von BPW, TIP Trailer Services und Kühlaggregat-Hersteller Thermo King: Auf der Transport Logistic war der umgerüstete Kühlauflieger zu sehen, er wird aktuell von drei Mietkunden aus den Niederlanden getestet. Mit der Lösung aus BPW-E-Power-Achse, Batteriepack und Kühlgerät sollen je nach Konfiguration bis zu 4000 Liter Diesel pro Jahr und Fahrzeug eingespart werden. Van-Kühllösungen mit Pfiff GDP-qualifizierte Aufbauten in allen Größen bietet Kiesling Fahrzeugbau an. Zum Einsatz kommen dort fast nur Kühlaggregate, die heizen und kühlen können, um für Pharma-Transporte die sichere Temperaturführung bei jeder Außentemperatur zu gewährleisten. Beim E-Vito-Kühlvan-Umbauer Kerstner heißt Energieeffizienz schlicht und ergreifend Platz schaffen; statt der 90-kWh-Batterie wurde dort ein 60-kWh-Akku eingesetzt, um die E-Kühlanlage geschickt ohne Chassis-Änderungen ins "Paterre" einzubauen.

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