Stockholm. Der schwedische Nutzfahrzeughersteller Volvo hat im ersten Quartal von der anhaltenden Markterholung profitiert. Nach dem Corona-Einbruch im Vorjahreszeitraum verbuchte der Konzern nun deutlich mehr Bestellungen, wie das Unternehmen am Donnerstag, 22. April, in Stockholm mitteilte. Der Auftragseingang wurde zwischen Januar und Ende März mit 85.461 bestellten Lkw im Jahresvergleich mehr als verdoppelt. Dabei spielten ein starker Frachtmarkt mit höheren Transportvolumen und ein florierender Online-Handel Volvo in die Karten.
Während die Schweden den Umsatz um drei Prozent auf 94 Milliarden schwedische Kronen (rund 9,3 Milliarden Euro) steigerten, verdoppelte sich der Nettogewinn mit rund neun Milliarden Kronen fast. Volvo-Chef Martin Lundstedt verwies auf eine gute Nachfrage sowie verschiedene Maßnahmen zur Kostensenkung, die sich ausgezahlt hätten.
Weltweite Chip-Knappheit könnte Produktion beeinträchtigen
Der Manager machte allerdings auch deutlich, dass die derzeitige weltweite Chip-Knappheit die Produktion im laufenden zweiten Quartal negativ beeinträchtige. Der Konzern hatte bereits im März vor massiven Produktionsproblemen wegen der fehlenden Belieferung mit Halbleitern gewarnt. Volvo hatte damals angekündigt, dass sie wegen der weltweiten Chipknappheit beginnend mit dem zweiten Quartal in den Truckwerken die Produktion anhalten teilweise müssten.
Lundstedt bestätigte nun erneut, dass er im zweiten Jahresviertel mit Schließtagen zwischen zwei bis vier Wochen rechne, je nach Werk. Er schloss weitere Störungen im Lkw-Geschäft und anderen Segmenten nicht aus. Die Unsicherheiten blieben hoch und die globalen Lieferketten für Halbleiter und weitere Komponenten seien gefährdet, so Lundstedt.
Der Lkw-, Bus- und Baumaschinenspezialist Volvo war 2020 wie die gesamte Nutzfahrzeugbranche in der Corona-Krise in ein tiefes Loch bei Auslieferungen und Bestellungen gefallen. Gegen Jahresende erholte sich Volvo dann aber deutlich. (dpa)