Taucha/Friedrichsdorf. Die Meyer Quick Service Logistics (QSL) setzt künftig auf einen eigenen Fuhrpark. Zum Start im August wurden zunächst sechs Fahrzeuge aufgenommen, die deutschlandweit an mehreren Standorten zum Einsatz kommen sollen. Nach eigenen Angaben stellt sich das Unternehmen mit den Neuanschaffungen auf die zunehmende Laderaumverknappung ein.
Die Anschaffung eigener Fahrzeuge begründet das Familienunternehmen mit den Besonderheiten des QSL-Geschäftsmodells: Für ihre Kunden aus der Systemgastronomie steuert der Logistiker die europaweite Beschaffungs- sowie Distributionslogistik und führt ein Never-Out-Of-Stock-Sortiment. Dabei stellen das Unternehmen sicher, dass sowohl Kunden-Restaurants als auch Lager niemals leerlaufen. Bei der Inbound-Logistik, die bislang über feste Frachtführer organisiert ist, muss sich das Unternehmen vermehrt mit Laderaumknappheit und Fahrermangel auseinandersetzen. Die neuen Fernverkehrs-Lkw ergänzen nun die Frachtführerflotte und sollen ein gewisses Maß an Marktunabhängigkeit und eine höhere Flexibilität gewährleisten. Als strategische Ressource hat QSL Cargo die Fahrzeuge zudem auf unterschiedliche Standorte in Deutschland verteilt.
Mehrmonatige Testphase
In einer mehrmonatigen Testphase will das Unternehmen nun auswerten, wie viel Laderaumreserve QSL Cargo insgesamt benötigt. Ziel ist es, die Fahrzeuge wirtschaftlich auszulasten und gleichzeitig ausreichend eigene Kapazitäten als Puffer gegen den Mangel an Laderaum vorzuhalten. „Der Aufbau eines eigenen Fuhrparks ist für uns von strategischer Bedeutung. Wenn der Laderaum immer knapper wird, müssen wir unabhängiger vom Transportmarkt werden. Wenn der Test positiv verläuft, können wir uns auch vorstellen, den Fuhrpark perspektivisch weiter auszubauen“, sagt Jürgen Jacobi, Senior Manager Team Cargo bei der QSL.
Einsatz der Fahrzeuge im europaweiten Überlandverkehr
Die sechs angeschafften Fahrzeuge vom Typ Renault T 480 verfügen über 480 PS und wurden zusätzlich mit Telematik-Software zur Temperatur-, Standort- sowie Diebstahlüberwachung ausgestattet. Eingesetzt werden die Fahrzeuge im europaweiten Überlandverkehr. Zusammen mit den Renault-Lkw wurden sechs doppelstöckige Multitemperatur-Auflieger von Schmitz Cargobull angeschafft. Die Auflieger sind 13,60 Meter lang und mit Super Silent Kühlaggregaten der Firma ThermoKing ausgestattet. Während der Fahrt laufen die Kühlmaschinen im Dieselbetrieb, beim Laden oder Parken besteht aber die Möglichkeit, sie über eine Starkstromsteckdose zu betreiben. Insgesamt finden in den Aufliegern 66 Paletten Platz. Damit sind die neuen Fahrzeuge für die maximal mögliche Transportmenge konfiguriert.
Die QSL Group entwickelt schwerpunktmäßg Supply-Chain-Management-Lösungen für Systemgastronomie-Unternehmen. Seit 2012 verfügt das Schwesterunternehmen der Ludwig Meyer Logistik über eine eigene Fernverkehrssparte. Diese ist für alle gewerblichen Kunden offen, die klassische oder temperaturgeführte Transporte beauftragen und unterhält eigene Standorte in Taucha, Essen, Dornstadt und Berlin. (sno)