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Gebraucht-Lkw-Markt boomt: Milliardenpotenzial bis 2034

18.06.2025 12:09 Uhr | Lesezeit: 3 min
Ein Mann und eine Frau sprechen über den Verkauf eines gebrauchten Lkw (im Hintergrund zusehen)
Warum gebrauchte Lkw für Fuhrparks immer attraktiver werden... (Symbolbild)
© Foto: VAKSMANV/ AdobeStock

Der florierende Markt für gebrauchte Lkw entwickelt sich zur tragenden Säule der Transportbranche – mit enormem Wachstumspotenzial bis 2034.

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Der internationale Markt für gebrauchte Lkw befindet sich im Aufschwung: Mit einem aktuellen Volumen von 46,8 Milliarden US-Dollar (2024) ist das Segment längst kein Nischenbereich mehr. Vielmehr etabliert sich der Handel mit gebrauchten Nutzfahrzeugen zunehmend als wirtschaftlicher Schlüsselfaktor – insbesondere für Logistik, Bauwirtschaft und E-Commerce. Prognosen zufolge soll das Marktvolumen bis 2034 auf 105,4 Milliarden US-Dollar anwachsen – ein jährliches Plus von 9,6 Prozent.

Gebrauchte Lkw: Beliebte Alternative zum Neufahrzeug

Ein zentraler Treiber dieses Trends sind die stark gestiegenen Anschaffungskosten für Neufahrzeuge. Besonders kleine und mittelständische Unternehmen nutzen gezielt zertifizierte Gebrauchtangebote, um Kapital zu sparen. Vorteile wie geringere Versicherungsprämien, niedrigere Abschreibungen und flexible Finanzierungsmodelle machen den Gebraucht-Lkw besonders attraktiv. Die Qualitätssicherung durch offizielle Programme trägt zur Marktstabilität bei und stärkt das Vertrauen der Käufer.

Mittelschwere Lkw und Elektromobilität als Wachstumsmotoren

Im Jahr 2024 dominierten mittelschwere Lkw den Markt mit einem Anteil von über 45 Prozent – sie bieten ein ideales Verhältnis aus Nutzlast, Flexibilität und Betriebskosten. Bis 2034 sollen diese Fahrzeuge ein Volumen von über 45 Milliarden US-Dollar erreichen. Besonders die E-Commerce-Branche treibt diesen Bereich stark voran, da diese Fahrzeuge für Kurzstreckenlieferungen bestens geeignet sind.

Obwohl aktuell noch 65 Prozent des Gebrauchtmarkts durch Benzin-Lkw geprägt sind, gewinnen Elektro-Lkw kontinuierlich an Boden. Fortschritte bei Batterie-Technologie, staatliche Subventionen und eine wachsende Ladeinfrastruktur fördern diesen Wandel. Hersteller wie Scania testen neue Geschäftsmodelle wie Pay-per-Use, um die Einstiegshürden für Flottenbetreiber zu senken.

Europas Marktstruktur und Käuferverhalten im Vergleich

Während der Asien-Pazifik-Raum mit China an der Spitze rund 70 Prozent des globalen Umsatzes generiert, bleibt Europa ein wichtiger Absatzmarkt für gebrauchte Nutzfahrzeuge. Osteuropa wird zunehmend relevanter – dank großer Infrastrukturprojekte und steigender Transportnachfrage.

Eine Analyse von TrucksNL zeigt länderspezifische Präferenzen: In Deutschland etwa werden Frontlenker und Kippwagen besonders häufig gesucht und gekauft. Auffällig ist der Unterschied zwischen Interesse und tatsächlichem Kauf – während neuere Modelle oft geklickt werden, erfolgen viele Käufe bei älteren, robusten Baujahren:

  • Deutschland: Höchste Nachfrage bei Modellen von 2016–2018, Käufe vorrangig von Jahrgängen 2001–2009. Top-Marken: Mercedes-Benz, Volvo, Iveco.

  • Belgien: Aufmerksamkeit für Fahrzeuge von 2017–2019, höchste Konversion bei 2001–2010. Gefragt: Mercedes-Benz, Iveco, Renault.

  • Niederlande: Interessenschwerpunkt bei 2016–2018, meist verkauft werden Modelle von 2008–2016. Favoriten: MAN, Mercedes-Benz, Iveco.

Spitzenreiter beim internationalen Export deutscher Anbieter ist Spanien mit 3.733 Käufen, gefolgt von Nigeria mit 2.595. In beiden Märkten sind Frontlenker und Kastenwagen besonders gefragt.

Marktführer und Trends im Gebrauchtsegment

Branchenriesen wie Volvo Trucks, Daimler (mit BharatBenz Certified) und Ryder System dominieren mit über 21 Prozent Marktanteil. Ihre Strategien umfassen zertifizierte Gebrauchtfahrzeugprogramme, Wartungsverträge und flexible Leasingmodelle. All das stärkt das Vertrauen potenzieller Käufer und senkt Einstiegshürden.

In Deutschland zählen Mercedes-Benz, Scania und DAF zu den beliebtesten Marken. Mercedes-Benz führt mit den meisten Klicks (581.147) und Käufen (3.362). Scania folgt mit 1.444 Käufen, während Volvo trotz geringerer Ansichten (235.677) eine höhere Abschlussrate als DAF erreicht.

Zukunftsperspektiven: Herausforderungen und Chancen

Trotz des positiven Trends stehen auch Herausforderungen im Raum: Ökonomische Unsicherheiten, strengere Umweltvorgaben und die Wartungskosten älterer Fahrzeuge sorgen für Zurückhaltung. Doch gerade hier setzen qualitätsgeprüfte Programme an und bieten mit After-Sales-Services eine wichtige Brücke zur Käuferbindung.

Insgesamt zeigt sich: Der Markt für gebrauchte Lkw ist bereit für ein neues Kapitel. Unternehmen, die Markttrends, regionale Besonderheiten und Käuferverhalten richtig deuten, können sich einen entscheidenden Wettbewerbsvorteil sichern – und vom Boom der kommenden Jahre profitieren.

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