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EU-Kampagne fordert sicheres LKW-Design

30.01.2014 09:58 Uhr
EU-Kampagne fordert sicheres LKW-Design
Fahrradfahrer sind im Stadverkehr besonders gefährdet - gute Sicht beim LKW kann die Gefahr abmildern
© Foto: Transport & Environment

Runde Fahrerkabine und große Fenster - Unterstützer wollen die Verpflichtung zu neuem LKW-Design gesetzlich verankern.

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Brüssel. Ein breites Bündnis von Politikern, Verkehrs-, Transport-, Umwelt-, Industrie- und Stadtverbänden hat in Brüssel eine Kampagne gestartet, um eine Neugestaltung der LKW-Fahrerkabine als Verpflichtung in die EU-Gesetzgebung zu verankern. Dadurch sollen die Vorteile der neuen Fahrerkabinen in Hinsicht auf mehr Aerodynamik, verbesserte Sicht für den Fahrer und geringere Schockwirkung beim Zusammenstoß mit anderen Verkehrsteilnehmern so schnell wie möglich ihre Wirkung entfalten können.

Der aktuelle Gesetzesänderungsvorschlag für LKW-Maße und -gewichte räumt Herstellern dagegen lediglich die Möglichkeit ein, dass Fahrerhaus für die oben genannten Zwecke zu verlängern. Eine Verpflichtung ist nicht geplant. "Die Modelle sind aber schon da, und es gibt keinen Grund, sie nicht sofort einzuführen", sagte William Todts vom europäischen Umweltverband Transport & Environment beim Start der Kampagne gestern in Brüssel.

Zur Unterstützung seiner Forderungen zeigte er vier der in den vergangenen Jahren vorgestellten Modelle verschiedener Hersteller, namentlich das Volvo Vision Concept 2020, das Scania Truck Concept 2009, das MAN Concept S von 2008 und das Renault Concept CX/03 von 2012. Sie alle haben abgerundete Fahrerhäuser und größere Fensterfronten als herkömmliche LKW. Der Einsatz dieser Fahrzeuge soll durch die zurzeit laufende Überarbeitung der EU-Richtlinie möglich werden.

Gegen eine gesetzliche Verpflichtung regt sich allerdings Widerstand. Großbritannien, so berichtete Andrew Gilligan von der Londoner Stadtverwaltung, habe bereits zu Verstehen gegeben, dass es sich gegen jeglichen Zwang zur Einführung neu gestalteter LKW im EU-Ministerrat wehren werde.

Industrie lehnt Verpflichtung ab

Dort wäre wahrscheinlich auch mit dem Widerstand von Deutschland zu rechnen. Denn nicht alle deutschen Hersteller, namentlich Daimler, würden eine verpflichtende Einführung befürworten, so Vertreter der Kampagne. Der europäische Dachverband der Automobilhersteller ACEA dränge darauf, in dem neuen Gesetzestext festzuschreiben, dass neu gestaltete LKW auf keinen Fall vor 2018 oder 2020 auf die Straße kommen dürften. Dadurch sollen die Hersteller geschützt werden, die gerade mit neuen Modellen auf den Markt gekommen seien.

Der britische Europaabgeordnete und Verkehrspolitiker Phil Bennion wagte einen Blick auf die erste richtungsweisende Abstimmung im Verkehrsausschuss am 11. Februar. Er könne sich vorstellen, dass dort eine verpflichtende Einführung der neu gestalteten Fahrerhäuser ab 2020 oder 2024 die Zustimmung einer Mehrheit finden könnte. (kw)

 

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