EU-Initiative für Schnellladeinfrastruktur im Schwerlastverkehr gestartet
Neun EU-Mitgliedstaaten haben sich in Brüssel darauf verständigt, ihre Kräfte beim Aufbau schneller Ladeinfrastruktur-Pools für emissionsfreie Lkw entlang zweier zentraler Strecken des Transeuropäischen Verkehrsnetzwerkes (TEN-V) zu bündeln.
Die gemeinsame Initiative zum Ausbau von Ladeinfrastruktur für emissionsfreie Lkw wird von der EU-Kommission unterstützt. Die teilnehmenden Länder wollen den Ausbau als strategische Priorität behandeln und setzen auf verschiedene Maßnahmen.
Zwei zentrale Verkehrskorridore im Fokus
Bei den betroffenen Strecken handelt es sich um:
- Den Nord-Ostsee-Korridor: von Belgien/Niederlande über Deutschland bis Polen und übers Baltikum und Finnland nach Nordschweden. Er verläuft von Westen nach Osten.
- Den Skandinavien-Mittelmeerkorridor: von Nordschweden über unter anderem Deutschland bis Sizilien. Er verläuft von Norden nach Süden.
In Deutschland sind mehrere Autobahnen von der Initiative betroffen, die wichtig für den Schwerlastverkehr sind.
Konkrete Pläne der Länderinitiative
Die unterzeichnenden Staaten versprechen in der Erklärung:
- den Aufbau von schneller Ladeinfrastruktur für emissionsfreie Lkw entlang der genannten Strecken als „strategische Priorität“ in ihrer Verkehrspolitik zu behandeln.
- Genehmigungsverfahren sollen beschleunigt und
- administrative Hürden rasch überwunden werden können, um die geplanten Lade-Pools schnell zu verwirklichen.
- Ein ständiger Austausch mit den anderen Unterzeichnerstaaten soll verhindern, dass Projekte aufgrund von Grenzen behindert werden.
Ziele der „Clean Transport Corridor Initiative“
Die „Saubere Verkehrs-Korridor-Initiative“ (Clean Transport Corridor Initiative) sehen die Teilnehmer als „Pilotprojekt“.
Bis März 2026 wollen die Partnerstaaten:
- ausarbeiten, wie viele Lade-Pools geplant und durch die Initiative gezielt gefördert werden sollen,
- wie die genaue Zusammenarbeit aussehen wird,
- welche Maßnahmen für die Verwirklichung der Initiative gebraucht und
- wie die reibungslose Umsetzung verfolgt werden kann.
Die EU-Kommission soll bei der Planung mit eingebunden sein.
Die bereits beschlossenen EU-Vorgaben zum Aufbau von Infrastruktur für alternative Kraftstoffe (AFIR-Verordnung) sollen der Initiative als Orientierung für ihre Pläne dienen.
Bestehende und geplante Ladeinfrastruktur
Auf einer Karte, die die EU-Kommission zur neuen Initiative veröffentlicht, bestehen entlang der beiden TEN-V-Korridore aktuell bereits 124 Ladeinfrastruktur-Pools für emissionsfreie Lkw. Laut Karte zurzeit in Planung seien 278 weitere Ladepools.