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Der Juice Booster 3 air im Test

22.12.2022 09:00 Uhr | Lesezeit: 8 min
Juice Booster 3 air Bedienfeld
Ein-Knopf-Bedienung: Der Juice Booster 3 air stellt sich automatisch auf den richtigen Modus ein
© Foto: VerkehrsRundschau / Fabian Faehrmann

Eine mobile Wallbox mit smartem Backend – wie macht sich der Juice Booster 3 im Alltag?

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Kleiner und smarter, das soll der Juice Booster 3 air im Vergleich zu seinem Vorgänger sein. Der Schweizer Hersteller hatte die mobile Wallbox bereits vor zwei Jahren angekündigt, als Ergänzung zum Booster 2, der sich laut Juice zum Verkaufsschlager etabliert hatte. Der Charger gehört inzwischen zum optionalen Lieferumfang einiger namhafter Hersteller von E-Fahrzeugen, zum Beispiel Opel.

Die VerkehrsRundschau hat ein Exemplar des neuen Boosters genauer unter die Lupe genommen. Abgesehen von den kompakteren Maßen hat sich auch an der Technik des Ladegerätes einiges geändert: Er ist für den Betrieb mit maximal 11 kW ausgelegt; der Booster 2 schafft bis zu 22 kW. Dafür kann die Mini-Wallbox auch via App angesteuert werden, in welcher sich auch Daten zu Ladehistorie finden.

Der Lieferumfang

Löblich: Juice verzichtet beim Versand des Boosters 3 air fast komplett auf Plastik. In der Kiste findet sich zunächst eine praktische schwarze Transportbox, in welcher das Ladegerät und ein Adapter für den Betrieb an einer 16 Ampere Starkstromsteckdose ihren Platz finden. In einer separaten Verpackung wurde uns zusätzlich ein spezieller Adapter auf Schuko mitgeliefert, welcher die Temperatur der Steckdose überwachen und so vor Überhitzung schützen soll.

Ferner liefert Juice zwei Bedienungsanleitungen, eine Owner-Card, zwei RFID-Freischaltkarten und ein Baum-Zertifikat mit, in welchem der CEO Christoph Erni bescheinigt, dass als CO2-Ausgleich für die Produktion des Booster 3 Air ein Baum in Portugal gepflanzt wurde.

Ein erster Eindruck: Der Booster ist kürzer als ein langes Lineal in der Schule und allgemein sehr kompakt. Es fällt sofort die robuste Verarbeitung auf; hier hat man nicht das Gefühl ein Plastik-Kistchen in der Hand zu haben. Der Booster 3 ist laut Hersteller überfahrsicher bis zu 3000 Kilogramm Radlast. Im Kleingedruckten wird diese Aussage noch konkretisiert: Der Gummischutz kann bersten, Gehäuse oder Stecker können zerkratzen oder verbiegen, es werden aber keine stromführenden Teile freigelegt. Da wir den Lader noch nutzen wollten, haben wir sicherheitshalber auf einen Belastungstest verzichtet.

Lieferumfang des Juice Booster 3 air
Der Lieferumfang des Juice Booster 3 air
© Foto: VerkehrsRundschau / Fabian Faehrmann

Inbetriebnahme

Der Booster 3 Air funktioniert wortwörtlich nach der Plug-and-Play-Methode. Auf der einen Seite des Ladegerätes ist fest ein Typ 2-Stecker angebracht, die andere Seite wird je nach Stromquelle mit dem passenden Adapter ausgestattet. Das Prinzip ähnelt dem Anschluss an einem Luftdrucksystem: Der Adapter wird einfach in die Buchse gedrückt, bis es „Klick“ macht; zum Lösen zieht man einen Sicherungsring nach hinten und entfernt den Stecker.

Hier zeigt sich der eigentliche Use-Case der Juice Boosters: Wer viel unterwegs ist und oft an unterschiedlichen Steckdosen anschließen muss, kann dies durch etliche Adapter sicherstellen. Über 30 Exemplare zählt der Zubehörbereich des Schweizer Anbieters.

Verbindung mit dem Smartphone

Sobald das Ladegerät am Strom hängt, wird zunächst ein kurzer Systemcheck durchgeführt. Anschließend kann der Booster 3 air mit einem Smartphone gekoppelt werden. Hierfür benötigt es eine stabile WLAN-Verbindung und Bluetooth.

Die störungsfreie Internetverbindung ist tatsächlich sehr wichtig: In unserem Büro war es uns erst nach einigen Versuchen möglich, den Booster mit dem hauseigenen WLAN zu verbinden, auch ein mobiler Hotspot konnte anfangs nicht angesteuert werden. Grundlegend ist es uns im Büro immer möglich, sowohl über WLAN als auch über mobile Datennetzwerke eine Internetverbindung aufzubauen. Allerdings gehört auch zur Wahrheit, dass die Geschwindigkeit durch den Zugriff vieler Mitarbeiter mitunter schwankt. Das könnte vermutlich das Problem gewesen sein. Denn: Unter freiem Himmel klappte es schließlich mit dem mobilen Hotspot und der Booster war online. Wir haben trotzdem noch einmal bei Juice nachgefragt und ein paar Tipps zur Internetverbindung mit auf den Weg bekommen: 

  • Das WLAN muss über 2,4 GHz verfügen, damit der Juice Booster 3 air das Netzwerk erkennt
  • Auch ein mobiler Hotspot mit 2,4 GHz funktioniert (dieser kann laut Juice übrigens auch von dem Gerät gestellt werden, auf dem die J+-App installiert ist)
  • Aktuell werden instabile oder schwache Verbindungen durch ein durchgestrichenes WLAN-Symbol gekennzeichnet und können nicht angesteuert werden. Juice will mit dem nächsten Release aber ermöglichen, dass man sich auch mit diesen Netzwerken verbinden kann   
Verbinden von Adaptern mit dem Juice Booster 3 air
Das Verbinden von Adaptern mit dem Juice Booster 3 air ist einfach - die Position der farbigen Punkte zeigt an, wo die Stecker zusammengeführt werden 
© Foto: VerkehrsRundschau / Fabian Faehrmann

Laden mit dem Booster 3 air

Zunächst testeten wir das Ladegerät mit dem Starkstromanschluss und einem Ford E-Transit. Die Verbindung wurde sofort aufgebaut, nach 1 ½ Stunden bescheinigte uns die App 15,87 geladene Kilowattstunden – es scheint also alles zu funktionieren. Die W-Lan-Verbindung stammte hier von einem mobilen Hotspot, den wir mit einem zweiten Handy hergestellt hatten.

Nächste Test: Opel Vivaro-e am Schuko-Stecker. Dieser Ladevorgang lief prinzipiell auch problemlos, allerdings ließ sich das Ergebnis leider nicht in der App anzeigen. Der Hintergrund: Offenbar hat der Booster 3 air keine Speicherfunktion und zeigt die Ladevorgänge nur dann in der App an, wenn er zum Start und Ende mit dem Internet verbunden ist.

Ein letzter Ladeversuch schlug dann leider eigenverschuldet fehl: Wir versuchten einen Typ-2-Adapter aus dem Sortiment des Boosters 2 mit dem Lader zu verbinden. Rein mechanisch ist das kein Problem, aber der Booster 3 Air gab eine Fehlermeldung zurück: „Overload Socket“. Ein Blick in die Bedienungsanleitung brachte Klarheit: Der Adapter ist für den Betrieb auf 22 kW ausgelegt und kann deshalb nicht mit dem Booster 3 air verwendet werden.

Fazit

Der Juice Booster 3 air ist eine gute Alternative für alle, die häufig an unterschiedlichen Stromquellen laden müssen. Das Stromtanken funktionierte immer problemlos. Auch im Heimbetrieb, etwa als Ersatz für eine Wallbox, kann das Gerät gute Dienste leisten, wenn ein entsprechender Stromanschluss vorhanden ist.

Man sollte darauf achten, dass am Ladeort gutes WLAN verfügbar ist, wenn das Lademanagement oder die -historie genutzt werden sollen. Künftige Updates sollen sicherstellen, dass auch schwächere Verbindungen genutzt werden können. Wer Adapter des Boosters 2 verwenden will, sollte zudem sicherstellen, dass diese auch kompatibel sind. Das rein mechanische Passen des Steckers reicht nicht unbedingt aus.

Technische Daten

Länge 213 mm
Durchmesser 52,5 mm plus Silokongummi-Manschetten
Gewicht 700 Gramm ohne Kabel
Nennstrom 6A bis 16 A (20A als Mode-3 Ladekabel)
Spannung 230 V / 400 V
IP-Schutzklasse IP 67 (staubdicht und geschützt gegen zeitweiliges Untertauchen)
Kabellänge ca. 5 Meter

Aktualisiert am 13.01.2023: In einer früheren Version des Artikels stand, der Booster 3 air sei bis maximal 500 Kilogramm Radlast überfahrsicher. Bei diesem Wert handelt es sich um einen von der VR übernommenen Fehler aus der Bedienungsanleitung. Laut Juice ist das Gerät tatsächlich bis 3000 Kilogramm Radlast überfahrsicher. 

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