Bosch setzt Brennstoffzellen-Truck im Werksverkehr ein

08.10.2025 10:55 Uhr | Lesezeit: 3 min
Brennstoffzellen_Truck_Bosch
Bosch startet in Nürnberg erstmals mit einem brennstoffzellenelektrischen Truck in den Realbetrieb
© Foto: Bosch

Bosch setzt in seinem Werk in Nürnberg einen brennstoffzellenelektrischen Truck im Werksverkehr ein, Ziel ist es, Erfahrungen im Realbetrieb zu sammeln.

Ausgestattet ist der Truck mit dem Fuel Cell Power Module (FCPM) von Bosch. „Der Einsatz ist für uns ein wichtiger Baustein, um unsere Emissionen in der Logistik zu verringern. Dass weltweit bereits mehrere tausend Lkw mit Brennstoffzellensystemen von Bosch unterwegs sind, zeigt, dass sich das Konzept bewährt“, sagte Alexander Weichsel, kaufmännischer Werkleiter in Nürnberg. „Als wir beschlossen haben, unseren Werksverkehr klimafreundlicher zu gestalten, war klar: Wir wollen einen Lkw mit FCPM von Bosch.“

Systemleistung des Trucks liegt bei 400 Kilowatt

Die im Truck verbauten fünf Wasserstofftanks fassen bis zu 70 Kilogramm bei 700 bar Druck. Das Brennstoffzellensystem liefert laut Bosch eine Leistung von insgesamt über 200 Kilowatt. Die E-Achse wird aus dem Brennstoffzellensystem gespeist, zwei zentral verbaute Batteriepakete dienen als Energiepuffer. Die Systemleistung des Trucks liegt bei 400 Kilowatt, das zulässige Gesamtgewicht beträgt bis zu 44 Tonnen. Der Serienstart des FCPM Truck von Iveco erfolgte Mitte 2023 in Stuttgart-Feuerbach. Das Bosch-Werk in Bamberg liefert dafür den Brennstoffzellen-Stack zu, das Werk Homburg weitere Komponenten wie etwa den elektrischen Luftkompressor.


"Der problemlose Betrieb zeigt, dass die Brennstoffzelle reif für den Serieneinsatz ist."

Werkleiter Alexander Weichsel


Erfahrungen im Realbetrieb sammeln

Bis zu 800 Kilometer Reichweite hat der Iveco-Truck, der im Auftrag des Bosch-Werks von der Spedition Schäflein betrieben wird. Schäflein wiederum mietet das Fahrzeug von dem auf emissionsfreie Lkw spezialisierten Anbieter Hylane. 12 000 Kilometer pro Jahr soll das Fahrzeug – das auf einer festen Strecke insbesondere Produkte aus der werkseigenen Herstellung transportiert – zurücklegen. Primäres Ziel der Nutzung ist zunächst – neben der Verringerung der Emissionen in der Logistik – Erfahrung und möglichst viele Daten zu sammeln, die in die Weiterentwicklung künftiger Antriebssysteme wie den Modellen Compact 190 und Compact 300 fließen.

Aufbau der Infrastruktur entscheidend

„Der problemlose Betrieb zeigt, dass die Brennstoffzelle reif für den Serieneinsatz ist“, sagte Werkleiter Alexander Weichsel. Zugleich sagt er: „Entscheidend für eine erfolgreiche Wasserstoffwirtschaft sind vor allem eine hohe Verfügbarkeit von bezahlbarem Wasserstoff und der Aufbau einer adäquaten H2-Infrastruktur, auch in Nürnberg. Wir arbeiten aktiv daran, mit Industriepartnern der Metropolregion Nürnberg die Wasserstoffstrategie in Bayern umzusetzen.“ In der Anwendung von Wasserstoff ist Bosch nicht nur im Bereich der mobilen Brennstoffzelle, sondern auch des Wasserstoffmotors aktiv.



Sie sind noch kein VerkehrsRundschau Plus-Abonnent und neugierig?

Mit einem Abonnement zum Profiportal VerkehrsRundschau Plus erhalten Sie Zugang zu exklusiven Inhalten und Hintergrundwissen – von Kennzahlen und Marktübersichten, über vertiefende Premiumnews bis hin zu praktischen Checklisten sowie Arbeitshilfen und vieles mehr. Mit unserem Kennenlern-Abo können Sie sich zwei Monate unverbindlich durchtesten. Dieses läuft automatisch aus, Sie müssen nicht aktiv kündigen.


HASHTAG


#Bosch

MEISTGELESEN


KOMMENTARE

SAGEN SIE UNS IHRE MEINUNG

Die qualifizierte Meinung unserer Leser zu allen Branchenthemen ist ausdrücklich erwünscht. Bitte achten Sie bei Ihren Kommentaren auf die Netiquette, um allen Teilnehmern eine angenehme Kommunikation zu ermöglichen. Vielen Dank!

WEITERLESEN



NEWSLETTER

Newsletter abonnieren und keine Branchen-News mehr verpassen.


Die VerkehrsRundschau ist eine unabhängige und kompetente Abo-Fachzeitschrift für Spedition, Transport und Logistik und ein tagesaktuelles Online-Portal. VerkehrsRunschau.de bietet aktuelle Nachrichten, Hintergrundberichte, Analysen und informiert unter anderem zu Themen rund um Nutzfahrzeuge, Transport, Lager, Umschlag, Lkw-Maut, Fahrverbote, Fuhrparkmanagement, KEP sowie Ausbildung und Karriere, Recht und Geld, Test und Technik. Informative Dossiers bietet die VerkehrsRundschau auch zu Produkten und Dienstleistungen wie schwere Lkw, Trailer, Gabelstapler, Lagertechnik oder Versicherungen. Die Leser der VerkehrsRundschau sind Inhaber, Geschäftsführer, leitende Angestellte bei Logistikdienstleistern aus Transport, Spedition und Lagerei, Transportlogistik-Entscheider aus der verladenden Wirtschaft und Industrie.