Kion hat am 16. Mai in Kahl am Main die offizielle Eröffnung seines Regional Distribution Center Central Europe (RDC CE ) gefeiert, von der aus die Ersatzteilversorgung für Intralogistiklösungen von Linde Material Handling (Linde MH) abgewickelt wird. So stehen nach Abschluss des Umzugs hier bis zu 70.000 unterschiedliche Ersatzteile für insgesamt über 200 verschiedene Flurförderzeugbaureihen von Linde MH abrufbereit. Bis zu 2,8 Millionen Bestellpositionen können pro Jahr abgewickelt werden.
Das 22.000 Quadratmeter große Ersatzteildistributionszentrum verfügt nach Angaben von Linde MH über einen Automatisierungsgrad von 85 Prozent. So kombiniert das Materialflusskonzept fest verbaute, vollautomatische Anlagen mit mobilen autonomen Robotern (AMRs), die dafür sorgen, dass zentrale Transportachsen frei bleiben und auch von manuellen Flurförderzeugen und Personen genutzt werden können. Die neue Anlage soll so auch als Vorzeigeprojekt für die integrierten Intralogistiklösungen von Linde MH und der Kion-Konzernschwester Dematic dienen.
AMRs im Einsatz
Im neuen Kion RDC CE geschieht die Andienung von Warenein- und -ausgang über insgesamt 16 Lkw-Rampen. Direkt hinter dem Wareneingang erfolgt die Aufteilung: Kleinteile werden in Kisten gepackt und gelangen über Stetigförderer ins angeschlossene Multishuttle. Es verfügt über fünf 100 Meter lange Gassen mit insgesamt 110.000 Stellplätzen und zieht sich über die gesamte Länge des Gebäudes. Vollpaletten und Gitterboxen gelangen über Fördertechnik, AMRs sowie über eine umlaufende Elektrobodenbahn (EBB) mit 20 Transportwagen in das vollautomatische Hochregallager mit 19.000 Stellplätzen. Es ist 30 Meter hoch und verfügt über sechs Gassen mit automatischen Regalbediengeräten (RBG). Die Kommissionierung und Verpackung der Kleinteile-Aufträge erfolgt direkt unter dem Multishuttle. Die auftragsspezifische Zusammenstellung der im Hochregal lagernden Waren erfolgt an Packplätzen entlang der EBB. Alle bearbeiteten Aufträge gelangen anschließend über Stetigförderer und Hebeanlagen in den Versandbereich und werden dort auftragsspezifisch gebündelt.
Der Versandbereich mit Warenausgang befindet sich in einer räumlich getrennten Halle. Dort verortet ist zudem das Sonderlager für besonders große oder schwere Ersatzteil-Komponenten. Sie werden mit manuellen Flurförderzeugen vom Wareneingang direkt zu den Übergabeplätzen vor dem 21 Meter hohen und neun Gassen umfassenden Schmalgang-Hochregallager transportiert. Dort übernehmen halbautomatische Kombifahrzeuge die Warenträger.
Von Kahl am Main aus wird das Linde-Vertriebspartnernetzwerk in Deutschland, der Schweiz, den Niederlanden und Irland versorgt – auf Wunsch erfolgt die Lieferung der bestellten Komponenten über Nacht direkt in die Kundendienstfahrzeuge der Servicetechniker. Außerdem erhalten die regionalen Distributionszentren in Tschechien, Spanien und Schweden sowie lokale Standorte in Italien, Frankreich und Großbritannien Waren aus dem neuen Distributionszentrum.
