Intralogistik: PV-Spezialist betreibt Staplerflotte mit Solarstrom

Vor gut einem Jahr hat das Unternehmen K2 Systems mit Hauptsitz im baden-württembergischen Renningen sein neues Logistikzentrum in Betrieb genommen. Das Unternehmen zählt zu den führenden Herstellern von Montagesystemen für Photovoltaik-Anlagen (PV-Anlagen). „Angesichts der ständig steigenden Nachfrage war es unumgänglich, unsere Lagerhaltung zu konsolidieren: weg von mehreren Außenlagern – hin zu einem zentralen Logistikzentrum“, so Logistikleiter Marcel Grilo. Auf 7.500 Quadratmetern gibt es nun 10.000 Palettenplätze. In Sache Intralogistik griff K2 Systems auf die Kompetenz seines langjährigen Partners Linde Material Handling (MH) beziehungsweise dessen Netzwerkpartner Hofmann Fördertechnik zurück. „Es sollte einfach alles perfekt harmonieren: Technik, Prozesse und Infrastruktur“, bringt es Grilo auf den Punkt. Umso mehr freut sich der Logistikleiter, dass die eingesetzten Fahrzeuge im Zusammenspiel mit der Warehouse-Management-IT die Prozesse grundlegend optimieren. Die palettierte Ware wird direkt an den Rampen mithilfe von vier Fahrerstandstaplern vom Typ Linde D12 HP SP entladen. Bereits während der Prüfung durch die Wareneingangskontrolle erzeugt die Lagerverwaltungssoftware individuelle Labels. Diese machen jeden Warenträger digital sichtbar und verfolgbar; gleichzeitig weist das WMS der Ware einen Lagerplatz zu. Nun treten die vier Schubmaststapler Linde R14 HD auf den Plan. Sie verbringen die Paletten entweder in das Breitgangregal für die individuelle Kommissionierung oder transportieren zu einem Übergabepunkt für die Einlagerung im Schmalganglager. Dessen Bedienung übernehmen wiederum drei Schmalgangkommissionierer vom Typ Linde K-Modular – die ihre Koordinaten ebenfalls über das WMS erhalten und dauerhaft 60 Paletten pro Stunde ein- und auslagern. Automatisierung geplant „Derzeit werden die Stellplätze noch manuell angefahren. Doch künftig möchten wir hier in den elf Regalgassen auf automatisierte Navigation umstellen“, erläutert Grilo. So wolle man den Boden für weitere Effizienzzuwächse bereiten. Apropos Boden: Damit auch auf regulären Industrieböden ein ebenso sicheres wie zügiges Arbeiten gewährleistet wird, wurden die Linde K-Modular mit der so genannten Linde Active Stability Control (ASC) geordert. „Die Investition in ein Bodenausgleichssystem für die Schmalgangfahrzeuge kommt uns deutlich günstiger als ein teurer VDMA-Boden“, so Grilo. Auch über die ASC hinaus hat der Linde-Kunde bei der Konfiguration der Geräte aus dem Vollen geschöpft. „Nur gesunde und zufriedene Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter arbeiten effizient und engagiert“, weiß Grilo. Deshalb habe man sie frühzeitig in die Fahrzeugauswahl eingebunden und teilweise vorab Geräte im Reutlinger Linde-Werk getestet. An Bord sind nun zum Beispiel Linde Dynamic Reach Control zur Reduktion von Mast-Schwingungen in großen Hubhöhen sowie der Gangsicherheitsassistent (GSA). Bei den eingesetzten Schnellläufern sorgt indes ein vollständig entkoppelter Fahrerarbeitsplatz für belastungsarmes Arbeiten; zusätzlich wird das Tempo der Linde D12 HP SP mithilfe des Linde Safety Guard automatisch reduziert, wenn die Beschäftigten damit in die Lkw-Auflieger fahren. Eigenverbrauch von Solarstrom sorgt für Nachhaltigkeit Dass beim Neubau des Firmensitzes das Thema Nachhaltigkeit an erster Stelle stand, zeigt die Zertifizierung durch die Deutsche Gesellschaft für Nachhaltiges Bauen und natürlich auch der konsequenter Einsatz von erneuerbaren Energien für die Intralogistik. Über 1500 PV-Module auf dem Dach sowie 150 Module an der Fassade versorgen das K2-Logistikzentrum sowie das angrenzende Bürogebäude mit eigenem Solarstrom mit einer Gesamtleistung von 736 kWp. Alles, was die PV-Anlage über den Eigenverbrauch hinaus produziert, wird von K2 Systems ins Netz eingespeist. „Dass wir hier auf ein Maximum an eigenerzeugtem Sonnenstrom setzen, dürfte niemanden überraschen“, sagt Logistikleiter Grilo. Damit werden nicht nur die 14 firmeneigenen E-Ladesäulen für den - ausschließlich elektrischen - Pkw-Fuhrpark versorgt; auch die Energiespeicher der Flurförderzeugflotte erhalten zu hundert Prozent regenerativen Strom. Bei den Linde K-Modular sowie den Linde R14 setzt K2 Systems dabei auf Blei-Säure-Batterien – wobei je Gerät ein Ersatzakku vorgehalten wird, der tagsüber lädt. Die Doppelstockbelader Linde D12 HP SP verfügen über Lithium-Ionen-Batterien, die während der Arbeitspausen zwischengeladen werden. „Durch diese Ladesystematik können wir aus unseren PV-Anlagen wirklich das Maximum herausholen – zumal die Ersatzakkus quasi als Energiespeicher fungieren“, so Grilo abschließend. Marcel Grilo, Logistikleiter, K2 Systems: "Dass wir hier auf ein Maximum an eigenerzeugtem Sonnenstrom setzen, dürfte niemanden überraschen."