Der Mangel an qualifiziertem Personal bleibt eine der größten Herausforderungen für Unternehmen in Deutschland. Laut einer Studie des Instituts für Arbeitsmarkt- und Berufsforschung (IAB) sind derzeit 84 Prozent der deutschen Betriebe vom Fachkräftemangel betroffen.
„Der Fachkräftemangel bleibt über Branchengrenzen hinweg das am häufigsten genannte Problem“, erklärte IAB-Forscher Michael Oberfichtner. Weitere belastende Faktoren sind laut IAB-Betriebspanel hohe Lohnkosten und hohe Fehlzeiten.
Zukunftssorgen der Betriebe
Zwei von drei Betrieben bezweifeln, dass sie in Zukunft ausreichend qualifizierte Arbeitskräfte gewinnen können. Besonders im Baugewerbe sind diese Sorgen ausgeprägt: Nur ein Viertel der Betriebe rechnet hier nicht mit Problemen.
Maßnahmen gegen den Fachkräftemangel
Weiterbildungsangebote, Personalentwicklung und eine bessere Vereinbarkeit von Familie und Beruf werden von etwa der Hälfte der Betriebe als geeignete Maßnahmen gegen den Fachkräftemangel angesehen.
Industrie besonders betroffen
Ein zu hoher Personalstand wird hingegen von fünf Prozent der insgesamt 15.000 befragten Betriebe erwartet, vor allem in der Industrie. „Durch den schwachen Außenhandel sowie die Energiewende ist das Verarbeitende Gewerbe besonders betroffen“, sagte IAB-Forscherin Ute Leber.
Hohe Lohnkosten belasten Betriebe
Im vergangenen Jahr fühlten sich 55 Prozent der Betriebe durch hohe Lohnkosten belastet - ein Anstieg von zwölf Prozentpunkten im Vergleich zu 2022. Besonders das verarbeitende Gewerbe sowie der Groß- und Einzelhandel beklagen überdurchschnittlich häufig diese Belastung.
Rekrutierungsschwierigkeiten bei Helferjobs
Bei einfachen Tätigkeiten, wie Helferjobs, ist der Mangel an Arbeitskräften weniger ausgeprägt, aber dennoch spürbar. Jeder dritte Betrieb gibt an, bei der Rekrutierung in diesem Segment Schwierigkeiten zu erwarten. Besonders betroffen sind das Gastgewerbe und sonstige Dienstleister, wie Arbeitnehmerüberlassung und Wachdienste, sowie die Landwirtschaft und der Bergbau.