2022 ist die Zahl der Berufe, in denen Fachkräfte fehlen, von 148 auf 200 gestiegen. Und in jedem sechsten Beruf fehlen entsprechend ausgebildete Arbeitskräfte. Der Fachkräftemangel nehme zu, so die Bundesagentur für Arbeit.
Das sind Ergebnisse der jährlichen Fachkräfteengpassanalyse der Arbeitsagentur. Den Mangel unterstreiche, dass es sich bei der Hälfte der von den Unternehmen gemeldeten Stellen um Berufe handelte, in denen ein Engpass herrscht.
Zu den beschäftigungsstärksten Engpassberufen zählen Pflegeberufe, Berufskraftfahrer, Medizinische Fachangestellte, Bauberufe sowie Berufe in der Kinderbetreuung oder Kraftfahrzeugtechnik, wie die Behörde weiter mitteilt.
Außerdem beobachtet sie 157 Berufe, die sich potenziell zu Engpassberufen entwickeln könnten. Dazu zählen etwa Bürokaufleute, Berufe im Verkauf oder auch Berufe in der Lagerwirtschaft.
Für die Fachkräfteengpassanalyse werden rund 1.200 Berufsfelder einbezogen und auf Basis von insgesamt 14 Indikatoren bewertet. Von Engpassberuf wird gesprochen, wenn sechs spezifische Indikatoren überwiegend auf einen Engpass hindeuten. Dazu zählen etwa die Besetzungsdauer gemeldeter Stellen, die berufsspezifische Arbeitslosenquote und die Entgeltentwicklung.
So deutet beim Beruf des Lkw-Fahrers zum Beispiel die Zeit, in der eine Stelle vakant/unbesetzt ist, auf einen Engpass hin. Das gleiche gilt für den sich verändernden Anteil sozialversicherungspflichtig Beschäftigter Ausländer und die Abgangsrate aus der Arbeitslosigkeit. Die Entwicklung mittlerer Entgelte deutet dagegen auf keinen Engpass hin.