Bonn. Wer einen Ausbildungsberuf im Bereich Transport und Logistik sucht und während der Lernphase möglichst viel Geld verdienen möchte, sollte über eine Tätigkeit als Binnenschiffer nachdenken. Zu diesem Ergebnis kommt das Bundesinstitut für Berufsbildung, das regelmäßig die Entwicklung der tariflichen Ausbildungsvergütungen analysiert und auswertet. Die Binnenschiffer führten demnach mit laut Tarif 978 Euro im Monat die Tabelle aller Ausbildungsberufe in West- und Ostdeutschland als Sieger an. Dahinter folgen Maurerlehrlinge: Sie erhielten im Schnitt 916 Euro im Westen und 725 Euro im Osten. Auf den weiteren Plätzen in der Tabelle befinden sich Mechatroniker (843/823 Euro), Industriemechaniker (841/803 Euro) und Versicherungskaufleute (je 837 Euro).
Den zweiten Platz im Berufsfeld Spedition, Transport und Logistik belegen die angehenden Schifffahrtskaufleute. Ihre monatlichen Bezüge liegen in West- und Ostdeutschland gleichermaßen bei durchschnittlich 886 Euro im Monat. Mit durchschnittlich 704 Euro (776 Euro im Westen und 693 Euro im Osten) belegen Fachkräfte für Lagerlogistik den dritten Platz, gefolgt von Fachkräften für KEP-Dienstleistungen (704 Euro pro Monat). Die Branchen-Schlusslichter bilden die Berufskraftfahrer-Azubis mit 667 Euro Monatsvergütung im Westen und 540 Euro im Osten sowie die angehenden Kaufleute für Spedition und Logistikdienstleistung. In diesem Bereich lag die monatliche Vergütung im vergangenen Jahr bei 650 Euro im Westen und 417 Euro im Osten.
Generell eher niedrige Ausbildungsvergütungen wurden im Gesamtfeld aller Ausbildungsrichtungen im vergangenen Jahr zum Beispiel in den Berufen Maler und Lackierer (West: 421 Euro, Ost: 388 Euro), Friseur (West: 451 Euro, Ost: 269 Euro), Florist (West: 460 Euro, Ost: 312 Euro) und Bäcker (West: 500 Euro, Ost: 390 Euro) gezahlt.
Durchschnittlich verdienten Auszubildende im vergangenen Jahr 688 Euro brutto im Monat in Westdeutschland. Die tariflichen Ausbildungsvergütungen erhöhten sich im Durchschnitt um 1,3 Prozent und damit deutlich geringer als im Jahr 2009 mit 3,3 Prozent. In Ostdeutschland stiegen die tariflichen Ausbildungsvergütungen 2010 um 2,9 Prozent auf durchschnittlich 612 Euro im Monat - und somit ebenfalls geringer als im Jahr zuvor (4,9 Prozent. Für das gesamte Bundesgebiet lag der tarifliche Vergütungsdurchschnitt 2010 bei 678 Euro pro Monat und damit um 1,8 Prozent über dem Vorjahreswert von 666 Euro. (sno)