Berlin. Güterzüge sollen in den kommenden Jahren in Deutschland mit leiseren Bremsen ausgerüstet werden. Der europäische Eisenbahnverband UIC habe die Bremsen mit der neuen Technik nun europaweit zugelassen, teilte das Bundesverkehrsministerium am Montag in Berlin mit. Damit sei die Umrüstung der derzeit rund 180.000 Güterwagen, die in Deutschland verkehren, möglich. Wer die Züge dann nicht mit der neuen Technik ausstattet, muss nach Angaben der Deutschen Bahn bei Fahrten einen Aufpreis zahlen.
Unter anderem im Rheintal protestierten Bürger seit langem gegen laute Güterzüge. Der rheinland-pfälzische Infrastrukturminister Roger Lewentz (SPD) begrüßte die Entscheidung des Eisenbahnverbandes. Mit der neuen Bremse könne der von Güterwagen ausgehende Lärm halbiert werden, sagte er laut Mitteilung. Voraussetzung sei allerdings, dass die weiteren Schritte nun ebenfalls erfolgten. So müsse zunächst das Bundesverkehrsminister Peter Ramsauer (CSU) unterstellte Eisenbahn-Bundesamt die nationale Zulassung für die Umrüstung älterer Güterwagen aussprechen.
Mit der Zulassung der leiseren Bremsen werde eine echte Bahnlärm-Reduzierung in Aussicht gestellt, teilte der rheinland-pfälzische CDU-Bundestagsabgeordnete Peter Bleser mit. Das Bundesverkehrsministerium fördert nach eigenen Angaben seit Ende 2012 die Umrüstung lauter Güterwagen mit der Flüstertechnik. Bis 2020 soll diese abgeschlossen sein.
Ein Sprecher der Deutschen Bahn sagte, mit den neuen Bremsblöcken werde das Rollgeräusch der Eisenräder auf den Schienen um zehn Dezibel verringert. Für die Fahrten lauter Güterzüge erhebt die DB Netz AG zudem seit Juni einen Aufschlag von einem Prozent auf die herkömmlichen Trassenpreise. Damit solle die Umrüstung beschleunigt werden, hieß es. (dpa)